2.Männer: Der Saison-Rückblick 2011/12


Zum Klassenerhalt durchgebissen
Endspielsieg in Lehesten sichert Kreisliga


Es gibt Endspiele, in die keiner, vor der Saison befragt, möchte. Der TSV Bad Blankenburg II hatte in der Saison 2011/12 ein solches. Wesentlich war dabei unter dem Strich, dass es überhaupt erreicht wurde und nach 90 Minuten ein sich erarbeiteter 2:0-Auswärtssieg zu Buche stand. Abgelaufen war damit eine Saison, in der lange Zeit vieles - eigentlich alles - gegen das Erreichen des Saisonzieles Klassenerhalt sprach. 25 abzüglich des einen in Oberweißbach durch die ''Ultras'' weggeböllerten Zählers, 45:66 Tore und Platz 11 sind nur die nackten Zahlen, die erst nach dem Schlusspfiff in Lehesten zum Klassenerhalt reichten.

In der schwachen Hinrunde erzielte der TSV II zwei Siege, zwei Remis und neun Niederlagen. Das bedeutete Platz 13 und die akute Gefahr, aus der Kreisliga in die 1.Kreisklsse abzusteigen. Im Kreis-Pokal kam im Viertelfinale das Aus gegen Kreisliga-Primus Mellenbach/Sitzendorf/Herschdorf (1:3). Zuvor wurden die Kreisligisten Remschütz (5:1) und Remda (3:2) bezwungen.

Die Saison begann mit einem zuerst noch belächelten Halberfolg im Heimspiel gegen Königsee/Rottenbach (0:0). Das Lächeln sollte den Bad Blankenburgern Kreisliga-Fußballern bald vergehen. Es sollte nämlich die einzige Partie ohne Gegentreffer bis zum Finale in Lehesten bleiben. Es folgte eine Serie, die sieben Negativerlebnisse für den TSV II brachte. Durch ein Bad Blankenburger Eigentor kam Lichte am Ende 5:1 überdeutlich auf die Siegerstraße. Auch der TSV Zollhaus zeigte in Bad Blankenburg die fußballerisch reifere Leistung und entführte beim 1:4 die Punkte vom Hainberg. Gleich zwei Fahrkarten aus 11 Metern leistete sich die TSV-Reserve gar in Uhlstädt, was der Gastgeber am Ende mit einem 5:2-Sieg eiskalt bestrafte. Ohne an seine Leistungsgrenze gehen zu müssen sicherte sich Spitzenreiter Mellenbach/S./H. den Dreier mit einem 3:0-Auswärtssieg, wobei sich die Bad Blankenburger Gegenwehr ohne Selbstbewusstsein in engen Grenzen hielt. Der Abstiegskampf nahm spätestens nach der 1:2-Niederlage bei Aufsteiger Unterloquitz feste Gestalt an, wo der Treffer von F.Behrendt zu wenig war, um einen direkten Konkurrenten auf Distanz zu halten. Eine Woche später hatte der SV 90 Niederkrossen leichtes Spiel, dass mit 1:4 und der schweren Schulterverletzung von A.Reißmann aus Bad Blankenburger Sicht endete. Noch bitterer kam es in Rudolstadt. Dort blieb die spielerisch beste Auswärtsleistung ohne verdienten Teilerfolg, da der TSV II in der 90.Minute wiederum vom 11-Meter-Punkt den Ball nicht am Torwart vorbei brachte und Rudolstadt II einen glücklichen 3:2-Heimsieg feierte. Mit einem energischen Endspurt im Heimspiel gegen Remda setzte ein 4:1-Heimsieg der Erfolgslosigkeit temporär ein Ende. Aber schon nach dem nächsten Schlüsselspiel in Remschütz war die TSV-Reserve nach der 1:3-Niederlage weiter in Zugzwang. Drei Heimspiele förderten am Ende der Hinrunde die volle Bandbreite des fußballerischen Erlebnisraumes zu Tage. Nach einem 2:0-Pausenvorsprung musste sich der TSV II in der Summe mit einem glücklichen Remis (2:2) gegen Oberweißbach/Unterweißbach begnügen. Beim Kellerduell mit Gräfenthal wurde der erhoffte Befreiungsschlag zu einem derben Rückschlag. Es führte ein kollektiver Blackout zu einer schmerzlichen 2:4-Niederlage, an der die Bad Blankenburger bis zum Ende der Saison zu knabbern hatten. Einstellung und Resultat stimmten überein beim 4:1 gegen Lehesten, als die TSV-Reserve ihr anderes Gesicht zeigte.

Mit der Hypothek von nur 8 Punkten aus der Hinrunde startete der TSV Bad Blankenburg II in eine ereignisreiche Rückrunde mit versöhnlichem Ausgang. Los ging es noch vor Weihnachten in Königsee, wo man mit letzter Kraft dem Gastgeber einen Punkt beim 2:2 abtrotzte. Nach der intensiven Wintervorbereitung gab es ein am Ende knappen aber wichtigen 3:2-Heimsieg gegen Lichte. Im Kampf um den Klassenerhalt trennte sich in Kamsdorf beide Teams 1:1, wobei es recht kuriose Treffer zu beäugen gab. Weh tat die 1:3-Heimniederlage gegen den Uhlstädter SV, da die Bad Blankenburger bei spielerischer Überlegenheit ihre Torchancen nicht nutzten, einen Strafstoß verschossen und sich St.Huse zudem auch noch gelbrot einfing. Bei der 1:2-Niederlage in Sitzendorf verkauften die Bad Blankenburger ihre Haut ersatzgeschwächt so teuer wie möglich und wurden in der 93.Minute trotzdem Sekunden vor Abpfiff durch den späteren Kreismeister (Glückwunsch zum Titelgewinn !) tief in die Knie gezwungen. Im Heimspiel gegen den Mitbewerber Unterloquitz mangelte es eine Woche später an einer angemessenen Spielvorbereitung und an einem willigen Torhüter, sodass nach dem mageren 3:3 der Klassenerhalt danch nur noch mit großen Anstrengungen möglich war. Tiefpunkt der Rückrunde war der schwarze Samstag von Niederkrossen, an dem in der zweiten Halbzeit beim 1:7 alle Dämme zu brechen schienen. Es folgte das Heim-Derby gegen Rudolstadt, in dem ein von Emanuell Kerntopf gehaltener Strafstoß den Gastgebern die gestutzten Flügel wieder etwas wachsen ließ und das 5:1 vom sonst kritischen Publikum mit reichlich Beifall bedacht wurde. Rustikal ging es in Remda weiter, wobei die Gastgeber mit ihren fußballerisch begrenzten Mitteln die zu braven Gäste mit 3:1 trotzdem förmlich erschlugen.  Erst nach dem Schlüsselbeinbruch von St.Huse nahm das Schiedsrichter-Kollektiv die Härte aus dem Spiel. Gleichzeitig sanken die Chancen auf das Saisonziel weiter und es kam zur 1:1-Regenschlacht gegen die in der Rückrunde stark aufspielenden Remschützer. Der Abstieg schien damit nahezu besiegelt. Aber dennoch:  Rechnerisch war auch danach noch alles möglich.

Der durch die Saison geformte TSV Bad Blankenburg II zeigte im Endspurt Charakter und zerfiel nicht unter dem Druck des Zugzwanges. Auswärts, in den letzten drei Spielen in Oberweißbach (1:1- Wertung 0:2 !), Gräfenthal (3:2) und Lehesten (2:1) sportlich ungeschlagen, schafften es die Spieler als Team mit Herz und Verstand aus eigener Kraft sich aus einer Monate langen Schwimmpartie zum knappen Klassenerhalt insgesamt erfolgreich durchzubeißen. In der reinen Rückrundenwertung konnten so immerhin 16 Zähler und Rang 7 erzielt werden.

Mit Sebasian Sobek, Stefan Räthe, Christian v.d.Sahle und Holger Schmidthofer stehen dem TSV II vier zuverlässige Spieler zur neuen Saison nicht mehr (voll) zur Verfügung. Kevin Huse, Christian Horn, Michael Paschold, Max Müller, Wiedereinsteiger Marcus Schöler als auch Marcus Springsein müssen in der neuen Saison die Verantwortung auf ihre Schultern neu verteilen. Andere Spieler sollten sich mit konstanten Leistungen für die Startelf empfehlen. Die Team-Neulinge wie zum Beispiel Emanuel Kerntopf, Martin Löffler, Christian Wilkat und Kilian Hetzer konnten in ihrem ersten Jahr weiter ausbaufähige Spielpraxis sammeln. Die Langzeitverletzten Alexander Reißmann und Steve Huse müssen ins Team zurückfinden. Zurückkehren zum TSV II wird Daniel Fitzner (VfL 06 Saalfeld). Torjäger der Saison wurde Benjamin Amthor mit 9 Treffern. Die meisten Einsätze (21 von 26) hatten Michael Paschold, Marcus Springstein und Florian Birzer. 

An dieser Stelle gilt der Dank an die Spieler der 1.Männermannschaft als auch der Alten Herren, den TSV-Helfern, den Zuschauern und Abteilungsleiter Andreas Latell, welche der 2.Mannschaft und dem Trainer-Trio den Rücken stärkten. Aber auch Fortuna, die in den entscheidenden Spielen das Durchhaltevermögen mit Gaben aus ihrem Füllhorn belohnte, sollte nicht ohne Nennung bleiben. 



Statistik:
 
11.Platz, 24 Punkte, 45:66 Tore

6 Siege:  Remda 4:1, Lehesten 4:1 / Lichte 3:2, Rudolstadt II 5:1, Gräfenthal 3:2, Lehesten 2:1
6 Unentschieden: Königsee 0:0, O/Unterweißbach 2:2 / Königsee 2:2, Zollhaus 1:1, Unterloquitz 3:3, Remschütz 1:1
13 Niederlagen: Lichte 1:5, Uhlstädt 2:5, Unterloquitz 1:2, Rudolstadt 2:3, Remschütz 1:3, Gräfental 2:4 / Mellenbach/S./H. 1:2, Uhlstädt 1:3, Niederkrossen 1:7, Remda 1:3
1 Wertung: Oberweißbach/U.: (1:1) 0:2

Einsätze/Tore:

Springstein (21/0), Birzer (21/0), Paschold (21/6), Amthor (19/9), Horn (19/4), M.Müller (19/0), Kerntopf (18/0), Räthe (16/1), St.Huse (16/0), Sobek (15/1), Sahle (15/0), Körner (13/3 Tore), Löffler (13/0), K.Huse (13/1), Geißler (12/2), Heinlein (11/4), Wilkat (9/2), Vogler (9/0), Jahn (9/2), Schöler (7/0), Behrendt (6/6), M.Celny (6/1), Heise (5/1), Rinke (5,1), Storch (5,0), Loskand (3/0),   K.Müller (3/0), Reißmann (3,0), H.Schmidthofer (2/0), Hetzer (2/0), Leopold (1/0),   Mahlke (1/0), Reiner (1,0), Röser (1,0), Schisanowski (1,0), P.Schulz (1,0), Wach (1,0).


Bericht, Statistik: Enrico Just




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