ZIPSE ZEIGT MORAL UND RINGT DIE HERTHA-BUBIS NIEDER
Es ist vollbracht, der erste Dreier ist im Kasten. Unser ZFC hat am Mittwoch, dem 03.09.2025, in der Nachholpartie bei Hertha BSC II eine tolle Moral bewiesen und am Ende auch nicht unverdient gewonnen. Die blutjungen und spielfreudigen Berliner gingen nach gut einer halben Stunde durch einen Kopfballtreffer von Karim Bellomo in Führung. Unsere Mannschaft zeigte sich kaum geschockt und glich wenige Minuten später durch einen Treffer von Florian Hansch aus. Bedauerlicherweise geriet unser ZFC nach einem Treffer von Yunus Ünal kurz vor dem Pausenpfiff erneut in Rückstand. Doch unsere Kicker gaben sich nie auf, überstanden einige brenzlige Situationen, konnten nach 71 Minuten durch einen Treffer von David Pfeil ausgleichen und einige Minuten später durch ein Tor von Elias Oke selbst in Führung gehen. Mit Glück und Geschick wurde der Vorsprung über die Zeit gebracht und somit der erste Saisonsieg eingefahren.
361 Zuschauer, darunter auch ein paar Gästefans, waren in das Berliner Amateurstadion gekommen, um die Nachholpartie zwischen Hertha BSC II und unserem ZFC Meuselwitz zu sehen. Die Hausherren, die verletzungsbedingt auf ihren Kapitän Anis Ben-Hatira verzichten mussten, hatten die ersten guten Aktionen. Schon in der fünften Spielminute flog ein langer Ball in den Zipsendorfer Strafraum, Shalva Ogbaidze versprang bei der Annahme das Leder und Lukas Sedlak konnte klären. Doch nach ein paar Minuten war auch unsere Mannschaft gut drin und hatte ihrerseits eine erste gute Möglichkeit. Andy Trübenbach köpfte nach einem Freistoß auf das Berliner Tor, allerdings war auch da der Hertha-Keeper Konstantin Heide zur Stelle (7.). Es entwickelte sich eine muntere Partie mit guten Aktionen auf beiden Seiten und natürlich auch mit ein paar Gelegenheiten. Gegen Mitte der ersten Hälfte kamen die blutjungen Herthaner immer besser ins Spiel und erarbeiteten sich ein optisches Übergewicht. So hatte der Berliner Kapitän Dion Ajvazi mit einem abgefälschten Schuss nach 22 Minuten eine gute Chance, scheiterte aber am Zipsendorfer Schlussmann Lukas Sedlak. Nur fünf Zeigerumdrehungen später hatte dann unser ZFC Riesenglück. Nach einer Hereingabe vergaben gleich im Gewusel drei Herthaner die Chance zum 1:0 (27.). Hertha drückte weiter und Lukas Sedlak stand mehrfach im Fokus. Doch in dieser Phase schalteten unsere Jungs auch ab und zu ein paar gefährliche Umschalter, die allerdings keinen zählbaren Erfolg brachten. Nach 33 Minuten war es dann passiert: Die Hertha-Bubis gingen in Führung. Der Berliner Kapitän Dion Ajvazi hämmerte einen Freistoß an die Lattenunterkante, unsere Jungs brachten den Ball nicht weg und Karim Bellomo nickte dankend zum 1:0 ein. Klar war der Treffer überfällig, aber ärgerlich aus Zipsendorfer Sicht trotzdem. Zum Glück war unsere Mannschaft kaum geschockt und konnte ein paar Minuten später ausgleichen. Nach einem Freistoß von René Eckardt legte Hendrik Wurr per Kopf für den zuletzt oft glücklosen Florian Hansch auf, der sich diesmal die Gelegenheit nicht nehmen ließ und zum 1:1 einköpfte (35.). Von da an war die Partie wieder offen und der Berliner Dauerdruck war gestoppt. Unser ZFC spielte nun munter mit, musste aber weiter auf die gefährlichen Konter der Hertha aufpassen. Kurz vor der Halbzeit lief bei so einem Umschalter Selim Telib allen davon, verzog aber zum Schluss knapp (43.). Leider fing sich unsere Mannschaft Sekunden vor dem Pausenpfiff doch noch einen Gegentreffer ein. Oliver Rölke hatte für Yunus Ünal aufgelegt, der trocken ins lange Eck verwandelte (45.).
Lange Gesichter bei den Pausengesprächen unter dem mitgereisten Zipsendorfer Anhang. Es war ja nicht das erste Mal, dass Zipse kurz vor der Pause einen Gegentreffer schlucken musste. Und ich will ehrlich sein: Auch meine optimistischen Hoffnungen auf einen Auswärtssieg schwanden dahin.
Nach dem Seitenwechsel hatte unsere Mannschaft dann auch die ersten guten Möglichkeiten. Erst wurde ein Schuss von René Eckardt noch zur Ecke abgefälscht (53.), dann konnten Sekunden später die Berliner einen schönen Kopfball von Florian Hansch noch irgendwie vor der Linie klären (54.). Natürlich blieben auch die Berliner gefährlich. Einen starken Schuss von Kapitän Dion Ajvazi konnte Lukas Sedlak, der wieder einmal einen bärenstarken Auftritt hinlegte, noch aus dem Winkel kratzen und somit das sichere 3:1 verhindern (55.). Es war eine Spielphase angebrochen, in der unser ZFC viel probierte und die Hertha Zipse etwas herauslocken wollte. In der 70. Spielminute wechselte Trainer Georg-Martin Leopold aus und brachte Elias Ndukwe Oke und Christoph Pauling ins Spiel. Keiner ahnte da noch, dass er damit ein besonders glückliches Händchen hatte. Denn kurz nach seiner Einwechslung ging Christoph Pauling in seiner unnachahmlichen Art nach vorn, brachte eine scharfe Hereingabe auf den mitgelaufenen David Pfeil, der keine Mühe hatte, das Leder zum 2:2 in die Maschen zu hämmern (71.). Die nächste Gelegenheit hatten dann aber wieder die Hausherren. Ein Schuss von Oliver Rölke wurde noch so abgefälscht, dass er sich gefährlich senkte und wieder nur mit einer Glanzparade von Lukas Sedlak über den Querbalken gelenkt werden konnte (75.). Ich will ehrlich sein: Persönlich hätte ich nach dem Ergebnisverlauf diesen Punkt gerne mitgenommen, doch unsere Jungs wollten mehr und konnten in der 78. Spielminute den Lucky Punch setzen. Einen Freistoß von David Pfeil faustete der Berliner Keeper Konstantin Heide aus dem Strafraum, wo Elias Ndukwe Oke die Kugel sich zurechtlegte und aus gut 25 Metern einfach mal abzog. Mit etwas Glück wurde die Kugel vom Berliner Mathis Bruns so entscheidend abgefälscht, dass sie sich wunderschön über den Hertha-Keeper hinweg zum 2:3 ins Tor senkte. Zipse hatte die Partie gedreht und den ersten Saisonsieg vor Augen. Unsere Jungs verteidigten in den letzten Minuten nicht nur erfolgreich alles weg, sondern waren teilweise einem vierten Treffer näher als die Hertha-Bubis dem Ausgleich. Am Ende war der Zipsendorfer Auswärtssieg bei den blutjungen Herthanern, die gezeigt haben, dass sie richtig gut Fußball spielen können, sogar verdient, und so konnte man sich endlich wieder einmal für eine gute Leistung belohnen.
Fazit: Na bitte. Auch wenn es wenige erwartet haben, mein Tipp (0:1) ging zumindest in der Tendenz auf. Unsere Mannschaft hat gezeigt, was in ihr steckt, und sich auch vom zweimaligen Rückstand nicht beirren lassen. Sie haben sich nie aufgegeben und die jungen Hertha-Spieler durch eine tolle Moral niedergerungen. Natürlich gehört auch, neben einem überragenden Keeper, immer etwas Glück dazu, aber auch das muss man sich erarbeiten. Nun heißt es: Den Schwung in die kommenden Spiele mitnehmen, die Pokalhürde am Wochenende meistern und in den folgenden Punktspielen weiter fleißig Zähler sammeln.
Stimmen zum Spiel Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): Es ist nicht einfach, wenn du seit fünf Spielen auf einen Sieg wartest und dann hier zu Hertha II musst, wo du weißt, die spielen einen guten Fußball, wo du viel hinterherlaufen musst. Dafür haben wir es über das ganze Spiel gut gemacht. Aber richtig beeindruckend ist, dass wir zweimal nach Rückstand zurückkommen. Dann haben wir nach dem 2:2 nochmal richtig Wucht entwickelt, das 3:2 erzwungen und den Sieg auch nicht mehr hergegeben. Das macht uns alle stolz. Wir haben die letzten sieben Jahre hier nicht gewonnen mit Meuselwitz, das muss dann vielleicht auch gerade so passieren. Jetzt haben wir wieder mal einen Auswärtssieg bei Hertha ll von daher: Top-Abend, und jetzt freuen wir uns auf die nächsten Partien. Rejhan Hasanovic (Hertha BSC II): Wir hatten einen Altersdurchschnitt von 18, vielleicht 19 Jahren. Es fehlen 15 Spieler. Dafür haben es die Jungs gut gemacht, leider wurden sie am Ende nicht belohnt. Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft. Wir hatten in zehn Tagen vier Spiele und die Jungs haben in dieser Partie das Maximum herausgeholt.
J.K.
Tore: 1:0 Bellomo (33.), 1:1 Hansch (35.), 2:1 Ünal (45.), 2:2 Pfeil (71.), 2:3 Oke (78.)
Hertha BSC II: Heide, Bruns, Ogbaidze, Bellomo (80.Bagci), Hussein, Matiebel, Ajvazi, Capoano (87.Kannewurf/ 90.Ishionwu)), Telib, Rölke, Ünal
ZFC: Sedlak, Stiller (45.Schmökel), Halasz (69.Oke), Trübenbach, Kaymaz (77.Teßmer), Pfeil, Keßler, Wurr, Balde (69.Pauling), Hansch, Eckardt
Zuschauer: 361
Gelbe Karten: Ünal, Capoano, Ajvazi, Rölke, Ogbaidze (alle Hertha BSC II), Trübenbach (ZFC)
Schiedsrichter: Henry Müller | Tim Gerstenberg und Florian Lukawski
Spielzusammenfassung
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