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Männer Regionalliga Nordost

Rasenballsport Leipzig vs. ZFC Meuselwitz
2 : 0

Aufstellung
Aufstellung
Coltorti, Ernst , da Silva (73. Kammlott), Frahn (82. Karikari), Schulz (87. Koronkiewicz), Kutschke, Schinke, Hoheneder, Kaiser, Franke, Müller

Teichmann, D. Müller, F. Müller  (90. Schröter), Kotowski, Weinert  (60. Weis), Gasch , Starke, Ferl , Böhne, Rudolph (73. Serrek), Luck
Auswechselbank
Auswechselbank
Hamrol, Karikari, Koronkiewicz, Röttger, Kammlott, Heidinger

Mühlmann, Hauswald, Weis, Schumann, Schröter, Serrek
Torschützen
Torschützen
1:0 Kutschke (22.), 2:0 Frahn (79.)

Zuschauer
7893
Schiedsrichter / Assistenten
Patrick Kluge (Zeitz) / Johannes Schipke, Falk Warnecke

Fotos

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht

Der ZFC konnte in der Red Bull Arena die Siegesserie des starken Ligaspitzenreiters nicht stoppen, doch die 7 983 Zuschauer sahen ein rassiges Spiel beider Teams. Mit dem 2:0-Sieg erspielten sich die Leipziger bereits den sechsten Sieg in Serie, kamen in den 7 Spielen zu nun schon 19 Punkten. Die Zipsendorfer enttäuschten keineswegs, ja erhielten vom fairen RB-Publikum mehrmals Applaus für ihre engagierte Spielweise am Freitagabend und waren der erwartete unbequeme Gegner für den  Aufstiegsanwärter.
Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein rassiges Spiel, in dem der ZFC sich mit viel Disziplin und Einsatzstärke der Entfaltung der Heimelf entgegenstellte. So spielen die Gäste anfangs recht gut mit und besonders  von R. Weinert wurden einige Akzente gesetzt. Seinen Schuss aus spitzem Winkel hielt Coltorti (4.) und ein Gasch-Versuch in der Strafraummitte wurde noch zur Ecke abgefälscht (7.) Als der freistehende Rockenbach ungehindert aufs ZFC-Tor schießen konnte, war N. Teichmann zur Stelle (8.). Dann kam RB besser ins Rollen und erspielte sich Angriffsvorteile, da die Pinder-Elf zu selten echten Torgefahren erzielen konnten. Ohne Folgen blieben die unsicheren 2 Abwehrschläge von D. Müller (13.) und auch der Versuch von Kutschke, der an einer Frahn-Eingabe vorbeisegelte, aber auch dieser Ball strich am rechten Pfosten vorbei (17.). Die Leipziger erhöhten ihre Torgefährlichkeit – ein gutes Zusammenspiel von Schulz und da Silva endete im Toraus (19.) und ein Freistoß des RB-Mittelfeldspielers wurde aus der Gefahrenzone geköpft (20.). Als Kaiser einen Freistoß Richtung langen Pfosten platzierte, lief Kutschke mit starker körperlicher Präsenz ein und vollendete per Kopf zur 1:0-Führung (22.). Keeper N. Teichmann verharrte auf der Torlinie und der RB-Stoßstürmer räumte F. Müller dynamisch aus dem Aktionsbereich. Dann klärte M. Kotowski per Kopfball vor Kutschke und ein 25-Meter-Schuss von Schulz hatte zu wenig Druck (24.). Nun vergrößerte die Gästeelf ihre Bemühungen in der Offensive. An der Strafraumgrenze wurde F. Müller freistoßreif gelegt, doch der fällige Pfiff des Schiedsrichters Patrick Kluge (Zeitz) blieb aus (26.) und nach einem Foul an S. Gasch setzte A. Luck seinen 18-Meter-Freistoß zwar um die Mauer, aber genau in die Arme von Coltorti (28.). Der RB-Keeper nahm S. Gasch wenig später den Ball noch vom Fuß (30.). Beide Teams schenkten sich nichts, aber der Referee bevorteilte mehrfach in seinen Entscheidungen die Heimelf, obwohl das RB-Sturmduo sich sehr oft körperbetonter in die Zweikämpfe warf. Der ZFC hielt insgesamt gut mit, konzentrierte sich aber immer mehr auf die Abwehrarbeit, blieb bei Standards jedoch gefährlich. Obwohl der Gastgeber es zeitweise gut laufen ließ, kamen auch sie nun kaum mehr zu hochkarätigen Chancen. Zwar fiel dem ZFC im Angriff nicht viel ein, aber nach Kotowski-Eingabe rutschte F. Müller der Ball nur über den Scheitel (41.) und Coltorti konnte ein gutes Zuspiel von R. Weinert auf die Tormitte noch vor M. Starke mit einer Faust ablenken (45.+1.). Durch ihre ausgeglichene Stärke hatten die Leipziger ansonsten das Spiel besser im Griff, aber auch der ZFC warf seine Tugenden Kampfkraft und Willen unüberschaubar ins Spiel.
Sofort nach dem Wiederanpfiff vereitelte N. Teichmann eine Resultatsverbesserung für RB, da er sich glänzend in einen Schuss des freistehenden Frahn warf (46.). Von nun an stand die Abwehr von RB noch sicherer, schnelle Gegenstöße des ZFC wurden konsequent unterbunden. Kaiser drehte weiter auffällig seine Kreise und die RB-Stürmer bemühten sich wieder intensiver um den zweiten Treffer. Kutschkes flachen Distanzschuss hielt der ZFC-Keeper sicher (50.), um danach im Luftduell mit dem wuchtigen RB-Stürmer  nicht an einen Freistoßball zu kommen, aber das Leder ging noch neben den Pfosten (52.). Obwohl Hoheneder einen Zweikampf gegen S. Gasch verlor, legte dieser sich die Kugel anschließend zu weit vor, sodass Franke noch zur Ecke lenken konnte (55.). Dann gelangen D. Ferl drei gute Abwehraktionen (57., 60., 61.) und an der Strafraumgrenze schlug Schulz über den Ball, aber Kaiser verfehlte mit seinem Schlenzer das ZFC-Tor (62.). Zum Glück ging Frahns Plan nicht auf, als er einen Foulelfmeter schinden wollte (64.) und wenig darauf rutschte er ebenso wie D. Ferl am Ball vorbei. Der Gästeelf gelang es darauf wieder ein Achtungszeichen zu setzen – der eingewechselte C. Weis versuchte sich mit einem 25-Meter-Freistoß, den Coltorti parierte (66.) – um in den letzten 15 Minuten RB erneut das Übergewicht überlassen zu müssen. Weiterhin standen zwar die ZFC-Innenverteidiger sehr sicher und für die individuell besser besetzten Leipziger gab es noch kein weiteres Tor, aber die Gästeelf musste deutlich die letzten Kraftreserven aufbieten. Da Silva verzog vom rechten Torraumeck (72.) und als Kutschke geschickt Frahn einsetzte, meisterte N. Teichmann dessen direkten Schuss (77.). Als eine weite Flanke, die schon geklärt schien, Frahn vor die Füße sprang, zog dieser sofort entschlossen von der Strafraumgrenze ab und verwandelte eine der nun wenigen dicken Chancen von RB Leipzig zum späteren Endresultat von 2:0 in der 79. Minute. Es war sein 7.Tor im 7.Saisonpiel. Bis Spielende sollte sich dieses Ergebnis nicht mehr ändern, auch weil S. Gasch an den Heber von der Grundlinie, von F. Müller getreten, nicht heran kam (82.).
RB-Trainer Alexander Zorniger hatte mit dem ZFC den bisher besten RL-Gegner ausgemacht, da auch sie wie seine Elf sehr gut gegen den Ball spielten und bei Vollgas nicht immer alles bei beiden Teams rund laufen konnte. Da die jetzige Entwicklung der RB-Mannschaft positiver sei, wie man es auch in diesem intensiven Spiel erkennen konnte, will er sein Team nun Schritt für Schritt weiter formen. Holm Pinder freute, dass seine Elf mit dem Tabellenspitzenreiter oft auf Augenhöhe gespielt habe, sehr gut Paroli geboten habe, und so könne man erhobenen Hauptes, trotz dieses 0:2, Leipzig verlassen. Allerdings habe dieser starke Gegner dem ZFC auch sehr wenige Chancen gegeben, um eine erneute Überraschung zu erreichen. Auf dem eingeschlagenen Weg scheint es für den ZFC langsam und sicher aufwärts zu gehen.

Frieder Wittmann