Bettelhecken. In der zweiten Hauptrunde des Südthüringer Kreispokals hatten
die Germanen Heimrecht gegen den
aktuellen Kreisoberligavize Erlauer SV GW. Trotz Samstagsspiel in Eishausen
(4:1) hatten die Gäste nahezu ihre Stammelf am Start, während bei der Germania
nicht nur Coach Mike Eber-, sondern auch viele Spieler aus verschiedenen
Gründen fehlten.
Umso bemerkenswerter die couragierte Leistung der Westler, die während der
ersten 90 Minuten die bessere Mannschaft waren, sich jedoch nicht mit Toren
belohnten. Mit Spielbeginn wandelte sich der leichte Niesel- in einen heftigen
Starkregen, der bis zur Halbzeit auf alle niederprasselte. Davon unbeeindruckt versuchten
beide Mannschaften zunächst flach und schnell zu spielen, so dass sich trotz
fehlender Tore eine sehenswerte und spannende Partie entwickelte. Die heute von
Jens Popp betreuten Hausherren hatten im ersten Durchgang durch den frei
gespielten Rezai (sehenswerter Haken gegen den Verteidiger, doch Zaschke hält –
9.) und Leutheuser (tolle Kombination über vier Stationen, Schuss im Strafraum
geht knapp vorbei – 30.). Erlau hatte keine Strafraumszenen und konnte Gefahr oft
nur aus der zweiten Reihe erzeugen (Birkenwald – 11.).
In der Halbzeitpause hörte der Starkregen auf und die Sonne kam hervor,
trotzdem waren große Wassermengen auf den Platz niedergegangen und der Jenaer
(!) Schiedsrichter Haag überlegte das Spiel aufgrund zu großer Verletzungsgefahr
nicht mehr anzupfeifen.
Nach 25 Minuten Pause ging es dann doch weiter und das bis dahin sehr faire
Spiel wurde nicht zuletzt aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse zunehmend
nickliger. Der junge Schiedsrichter hatte nun alle Hände voll zu tun, immer
wieder Dampf aus dem Kessel zu nehmen und die richtigen Entscheidungen zu
treffen, was ihm nicht immer gelang. Erlau kam nun besser aus der Kabine und
zweimal Heidmüller (48. + 53.) sowie Weißbrodt (55.) prüften TSV-Keeper Bauer.
Mitte der zweiten Hälfte hatten die Hausherren über den beweglichen Rezai (Linksschuss
wird vor der Linie geblockt) sowie den aufgerückten Wohlleben (gute Eingabe nur
knapp verpasst) und bei Schüssen von Döbrich, Schmidt und Lippmann erneut gute
Möglichkeiten auf den Führungstreffer, die allesamt ungenutzt blieben. Die letzten
Minuten gehörten allerdings dem Favoriten, der sich seine Kräfte clever
einteilte. Zunächst verzog Keller freistehend aus guter Position, dann glänzte
Bauer gegen den frei vor ihm auftauchenden Birkenwald und am Ende verpassten
die Grün-Weißen aus zwei guten Freistoßpositionen die Entscheidung.
In der Verlängerung mussten zunächst Züllich und Bauer im letzten Moment
per riskanter Grätsche klären, dann verzog Rezai auf der Gegenseite erneut
knapp. In der zweiten Hälfte der Extraspielzeit ging den Hausherren langsam
aber sicher die Luft aus, und so versuchten sie sich in ein Elfmeterschießen zu
retten. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen; zunächst klärte Bauer mithilfe
einer Pfütze glücklich, dann noch einmal sensationell nach voran gegangenem
Fehlabspiel. Und dann kam der Freistoß von Burand zwei Minuten vor Spielende,
der durch die Mauer flutschte und noch leicht abgefälscht für Bauer unhaltbar einschlug.
Mit Erlau feierte am Ende die glücklichere-, und heute
auch die cleverere Mannschaft den Einzug ins Achtelfinale, während die stark
dagegen haltenden Germanen sich nun auf die Punktspiele konzentrieren können.
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