Verabschiedung: Silva,
Luis und Längert vor Anpfiff geehrt
Wie
schon im Vorjahr begrüßten die Jenaer Erstliga-Frauen zu ihrem letzten
Heimauftritt der Saison auch an diesem Sonntag (14.05.2017) wieder den
Sportclub aus Sand. Ebenfalls wie im Mai 2016 reisten die Badenerinnen als Finalteilnehmer
um den DFB-Pokal der Frauen an.Und
wie bei letzten Heimspielen üblich, gab es so auch dieses Mal vor Anpfiff
zunächst einmal Blumen und Geschenke auf dem Feld und stehende Ovationen auf
der Haupttribüne des Ernst-Abbe-Sportfelds: Der FF USV verabschiedete die
beiden Portugiesinnen Dolores Silva und Laura Luis sowie Torfrau Kathrin
Längert. Nach über einem Jahrzehnt im deutschen und schwedischen
Spitzen-Frauenfußball sowie mit einer hochrespektablen Titelvitrine hat sich
die 29-jährige Längert entschieden, aus gesundheitlichen Gründen zum Saisonende
ihre Torwarthandschuhe an den Nagel zu hängen (ausführliche Meldung hierzu
folgt).
Spielverlauf: Mäßige
Partie mit klarem Ausgang
Im
Anschluss an diese feierliche wie emotionale Eröffnung des 21. Spieltags stand
im Abbe-Sportfeld nach den Blumen dann der Ball im Mittelpunkt.Nach
dem 4:1-Auswärtserfolg über die SGS Essen sowie der 0:2-Niederlage am Mittwoch
zu Hause gegen den SC Freiburg gingen die Blau-Weißen zum Abschluss dieser
englischen Woche mit der identischen Startformation der Essen-Partie auf den
Rasen.Den
Geschichtsbuchtreffer Lucie Vonkovas aus dem Essen-Spiel konnte die Startelf gegen
Sand allerdings nicht wiederholen; so stand es nach 9,9 Sekunden auf der Uhr
noch nicht 1:0 auf der Anzeigetafel. Jede Mannschaft waren bemüht aus direktem Umschaltspiel
heraus dies zu ihren Gunsten zu ändern. Aber vor allem über ruhende Bälle kamen
die ersten Torchancen zustande. Früh versuchte sich Julia Arnold mit einem
direkten Freistoß, der allerdings über das Tor ging (7.), Susann Utes und Amber
Hearn (39.) scheiterten beide jeweils nur knapp nach Ecken.Ebenfalls
nach einer Ecke war Chioma Igwe ganz nah dran an der Gästeführung für den SCS.
Diese besorgte Nina Burger kurz vor Halbzeitpfiff – nicht nach Standard,
sondern aus dem Spiel heraus: Burger erwischte im Laufduell einen langen Ball
und konnte das Spielgerät mit dem ausgestreckten Bein ins Jenaer Tor bringen (43.).
Die
Zuschauer im Abbe-Sportfeld sahen eine Partie, die geprägt war „von
Zweikämpfen, aber auch vielen Fehlpässen und zu wenig Bewegung", wie Cheftrainerin
Katja Greulich konstatieren musste.Gästecoach
Richard Dura pflichtete dem bei und ergänzte in Bezug auf die gezeigte
Vorstellung des SC Sand, dass seine Spielerinnen schon mehr mit dem kommenden
DFB-Pokalfinale beschäftigt wären als mit der Pflichtaufgabe, diesem vorletzten
Spieltag in der Liga: „Man merkt schon, dass es in den Köpfen ist."Eine
Sache des Kopfes war dieses Spiel allerdings auch für die Hausherrinnen, was
auch Greulich als Grund für die Niederlage ausmachte: „Es ist das, was sich bei
uns durch die komplette Rückrunde zieht: Wir sind sehr ‚kopfmüde‘, dadurch
nicht konstant in unseren Leistungen." Denn, so Greulich, „dieselbe Elf, die in
Essen 4:1 gewonnen hat, die gezeigt hat, dass es für uns möglich ist Tore zu
schießen" gelang es eine Woche nach diesem denkwürdigen Erfolg nicht dies noch
einmal auf dem Platz umzusetzen.
Jubeln
durften in der zweiten Hälfte nur abermals die Ortenauerinnen. Torschützin Nina
Burger holte im Zweikampf mit Jana Sedlackova einen Foulelfmeter heraus: Sands Kapitänin
Anne van Bonn übernahm die Verantwortung und netzte hinter Torhüterin Justien
Odeurs mit einem straffen Strafstoß ein (77.). Wenige
Minuten nach diesem 0:2-Gegentreffer vergab die eingewechselte Ivana Rudelic mit
einem weiteren ruhenden Ball für Jena – diesmal einem Freistoß – die Chance
noch einmal zu verkürzen. Ihr Schuss landete jedoch direkt in der Mauer und
auch der Nachschuss Dolores Silvas brachte nichts ein (83.). Stattdessen
erhöhten mit der letzten Aktion der Partie noch einmal die Gäste in Person von Claire
Savin auf den 0:3-Endstand aus Jenaer Sicht (90. + 1).
Vorletzter Spieltag:
Entscheidungen in der Liga
Mit
diesem Ergebnis sind die Gäste somit mindestens Achter in der Abschlusstabelle.
Es wäre die bislang beste Saisonabschlussplatzierung der Badenerinnen in der
Allianz Frauen-Bundesliga. Jena kann als Tabellennachbar der Sanderinnen auf
Rang neun (16 Punkte) in die Sommerpause gehen. Die Entscheidung darüber fällt
am Wochenende im Fernduell mit den punktgleichen, jedoch nach Toren deutlich
schlechteren Duisburgerinnen (- 29 im Vergleich zu Jenas - 15).Der
Abstiegskampf in der Allianz Frauen-Bundesliga ist indes entschieden: Bayer 04
Leverkusen folgt nach der 1:7-Niederlage am 21. Spieltag gegen Essen auch rechnerisch
dem Schlusslicht Borussia Mönchengladbach in die Zweite Liga.Am
anderen Ende der Tabelle krönte sich im Parallelspiel der VfL Wolfsburg zum
Deutschen Meister 2016/17 – trotz seiner 0:2-Niederlage gegen Freiburg, aber
dank Schützenhilfe des Vorjahresmeisters FC Bayern (4:0-Sieg gegen Turbine
Potsdam).
Saisonfinale:
Fußballfest in Wolfsburg
Auf
der einen Seite die Meisterschaft für den VfL, auf der anderen der
Klassenerhalt für Jena: Zum 22. und letzten Spieltag der diesjährigen Allianz
Frauen-Bundesliga-Saison wird damit das Gastspiel der Jenaerinnen beim neuen
Meister in Wolfsburg für beide Teams ein großer Frauenfußball-Feiertag werden.Vor
sicher dann vollen Rängen im Wolfsburger AOK-Stadion will sich der FF USV aber
nicht mit einer bloßen Statistenrolle für die Wölfinnen und deren letzten
neunzig Minuten auf dem Weg zur Meisterschalen-Übergabe zufriedengeben. Cheftrainerin
Katja Greulich kündigte an, mit ihrer Elf noch einmal alles zu geben, um sich
mit einer ansprechenden Leistung in den Sommer zu verabschieden.
Die beiden Onlinevideo-Portale sport1.de sowie DFB-TV (tv.dfb.de) senden
das Saisonfinale 2016/17 am Sonntag live aus Wolfsburg ab 14:00 Uhr; im frei
empfangbaren Fernsehen sendet Sport1 (wegen einer Programmüberschneidung) um eine
halbe Stunde versetzt ab 14:30 Uhr.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge : 0:1 Nina Burger (43.) --------------------------------------- 0:2 Anne van Bonn (76./ST) 0:3 Isabelle Meyer (90.+1)
FF USV Jena : Odeurs - J. Arnold (MK), Woeller (36. Herrmann), Sedlacková, Seiler (64. Rudelic) - Utes, Jacomé Silva (84. José Ramos Luis), Heinze - Hearn, Vonková, van den Heiligenberg
SC Sand 1946 : Schlüter - Igwe (77. Gaugigl), Vojteková (69. Aschauer), Caldwell, Sandvej - van Bonn (MK), Vetterlein - Feiersinger, Savin, Burger - Nikolic (61. Damnjanovic)
Zuschauer : 513
Schiedsrichterin : Sina Diekmann (Essen)
|