Nicht aggressiv, nicht mit Biss in die
Zweikämpfe gegangen
Der
FF USV Jena ging mit dem 4:1-Auswärtserfolg gegen die SGS Essen im Rücken –
selbstbewusst und zuversichtlich – in dieses erste von noch zwei Heimspielen im
Saisonfinale. Cheftrainerin Katja Greulich und Co-Trainer Steffen Beck nahmen
im Vergleich zum Spiel am Sonntag als Schonungsmaßnahme gleich fünf
Veränderungen in der Startelf vor: Kathrin Längert kehrte anstelle von Justien
Odeurs wieder ins Tor zurück; ebenfalls neu Ivana Rudelic als einzige Spitze
sowie Annika Graser und Marie-Luise Herrmann, auch Lina Hausicke war nach ihrer
Gelb-Rot-Sperre wieder von Anfang an dabei.
Freiburg
kam von einem umkämpften 3:2-Last-Minute-Derbysieg am Sonntag gegen den SC Sand
– und erwartete im Ernst-Abbe-Sportfeld ein ähnlich intensives Spiel, wie
Gästetrainer Jens Scheuer vor der Begegnung kommentierte: „Jena ist bekannt für
seine Zweikampfstärke und eine gesunde Aggressivität. Zudem sind sie stark in
der Luft und werden uns vor einige Aufgaben stellen."
Nach
den gespielten neunzig Minuten analysierte Greulich in Bezug darauf allerdings:
„Es war eine verdiente Niederlage. Wir geben das Spiel her, weil wir in der
ersten Halbzeit nicht aggressiv waren, nicht mit Biss in die Zweikämpfe
gegangen sind."
So
geschehen auch gleich bei der ersten Aktion der Gäste aus dem Breisgau: Nach einer
fein vorgetragenen Stafette konnte die aktuelle Dritte der Torjägerinnen-Liste,
Lina Magull, einschieben. Das frühe Führungstor für den Sport-Club in der 6.
Spielminute.
Danach
zeigte sich den Zuschauerinnen und Zuschauern über weite Abschnitte eine
ereignisarme Begegnung, die – angesichts der Anstoßzeit am Mittwoch um 14:00
Uhr – passender Weise auch wohlwollend als typisch für ein
„Werktag-Nachmittagsspiel" zusammengefasst werden kann. Auch die Standards, an
diesem Tag noch die gefährlichsten Angriffsversuche der ansonsten
außerordentlich spielstarken Freiburgerinnen, waren allesamt sichere Beute für
Längert im Heimtor.
Verdiente Niederlage – Nicht
unverdienter Sieg
Zur
Halbzeit reagierte Jena mit einem Doppelwechsel – Utes und Vonkova für Graser
und Hausicke – um die Partie noch zu drehen. Im Mittelpunkt stand dann aber eine
andere Eingewechselte, jedoch eine auf Seiten der Gäste: Cinzia Zehnder vollendete
zwei Minuten nach ihrer Einwechslung zur 0:2-Vorentscheidung (60.).
Jena
war in der Folge bemüht noch mehr für die eigene Offensive zu unternehmen.
Hierfür wurde beispielsweise auch noch Amber Hearn neu ins Spiel gebracht
(64.). Auf der Gegenseite trug der Tabellenvierte Freiburg ebenso keine
weiteren spielerischen Höhepunkte mehr bei, was Gästetrainer Scheuer im
Anschluss an die Partie auch an seiner Mannschaft monierte: Vor allem mit der
Ungenauigkeit und Nachlässigkeit im Spiel seiner Elf nach der Zwei-Tore-Führung
war Scheuer unzufrieden. „Ein Grundproblem", wie er meinte, immer dann, wenn es
zu gut läuft für uns." Dennoch teilte er selbstredend die Meinung seines
Trainergegenübers Katja Greulich und sprach unter dem Strich von „einem nicht
unverdienten Sieg."
Dieser
wurde auch bis zum Ende nicht mehr in seiner Ergebnishöhe verändert. Unter
anderem, weil Ivana Rudelic (62.) frei vor dem Tor glücklos blieb und Lisa
Seiler im gegnerischen Sechzehner nach ihrem mustergültig gewonnenen
Kopfballduell gegen Nationaltorhüterin Laura Benkarth keine Mitspielerin vor
dem Tor fand, die den Ball noch zu einem Anschlusstreffer hätte verwerten
können (82.).
Ob
mit diesem 0:2-Endergebnis der Klassenerhalt am 20. Spieltag auch rechnerisch
fix ist, wird die Fortsetzung am Abend zeigen: Gewinnt der 1. FFC Turbine
Potsdam beim Tabellenelften Bayer 04 Leverkusen (Anstoß 20:00 Uhr), ist der FF
USV mit Schützenhilfe des befreundeten Ostvereins durch.
Ob
die heutigen Gäste aus dem Breisgau mit dem Saisonendergebnis Rang vier planen
können, darüber fällt ebenfalls am Abend eine Vorentscheidung; je nachdem wie
das Spiel zwischen Freiburgs Tabellennachbar, dem fünftplatzierten 1. FFC
Frankfurt, und dem MSV Duisburg – bekanntermaßen Jenas Tabellennachbar (Platz
zehn) – ausgeht (Anstoß 18:00 Uhr).
Das letzte Heimspiel positiv angehen
Zum
letzten Heimspiel der Allianz Frauen-Bundesliga-Saison und als Abschluss der
englischen Woche empfangen die Blau-Weißen diesen Sonntag, den 14. Mai 2017,
wie schon im Vorjahr den DFB-Pokalfinalisten SC Sand. Gleiche Stelle, gleiche
Zeit wie beim heutigen Werktagspiel: Der Anstoß ist im Ernst-Abbe-Sportfeld um
14:00 Uhr.
Die Jenaerinnen
haben sich jedenfalls dafür noch einmal viel vorgenommen, wie Greulich
ankündigte: „Wir wollen das letzte Heimspiel positiv angehen, dieses gegen Sand
aktiv bestreiten – und uns von unseren Fans, die uns die ganze Saison hindurch
zu Hause aber auch auswärts immer so treu unterstützt haben, vernünftig
verabschieden. "
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge : 0:1 Lina Magull (6.) --------------------------------- 0:2 Cinzia Zehnder (60.)
FF USV Jena : Längert - J. Arnold (MK), Woeller, Sedlacková, Seiler - Rudelic, Hausicke (46. Utes) - Jacomé Silva, Graser (46. Vonková), Herrmann (64. Hearn) - van den Heiligenberg
SC Freiburg : Benkarth (MK) - Schiewe (58. Zehnder), Fellhauer (87. Lahr), Schöne, Simon - Magull (80. Wagner), Puntigam, Minge, Hegenauer - Starke, Petermann
Zuschauer : 321
Schiedsrichterin : Christine Weigelt (Leipzig)
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