Am 14. Spieltag fahren die Jenaerinnen
gegen den direkten Tabellennachbarn den dritten Saisonsieg ein.
Schon
vor der Partie war klar: Die 14. Spielrunde der Allianz
Frauen-Bundesliga-Saison mit dem Jenaer Heimauftritt gegen Duisburg wird eine
besondere. Immerhin trafen im unteren Tabellendrittel der aktuelle Zehnte und
Neunte direkt aufeinander; und die zehntplatzierten Gastgeberinnen trennte auch
vor dem Spieltag nach wie vor in der Tabelle nur das bessere Torverhältnis von
einem Platz unterhalb des roten Abstiegsstrichs.
Im
Duell der einzigen beiden Trainerinnen in der Allianz Frauen-Bundesliga
vertraute FF-USV-Verantwortliche Katja Greulich gegen MSV-Coach Inka Grings
derselben Startelf, die vor der Länderspielpause beim Spiel gegen den FC Bayern
(Endstand 1:2) zu überzeugen wusste. So war auch von Beginn an Shannon Woeller
mit dabei; die Kanadierin musste sich Anfang der Woche noch einer Operation am
Finger unterziehen – doch pünktlich zum Spiel meldete sich die
Innenverteidigerin spielbereit zurück.
„Es
wird bestimmt kein schönes, aber ein sehr enges Spiel", sagte Greulich bereits vor der Partie
„Abstiegskampf pur" voraus. Und auch ihr Gegenüber an der Seitenlinie, Grings,
machte erst vor wenigen Tagen in einem Interview mit dem Sportfachblatt RevierSport die klare Ansage an die Konkurrenz im
Tabellenkeller: „Wir kommen nur über den Kampf."
Und
die beiden Trainerinnen behielten mit ihren Einschätzungen recht. Die
Hausherrinnen starteten zwar mit viel Elan in die Begegnung, doch aus den
herausgespielten Freistößen und Ecken konnte die Paradies-Elf keine zwingenden
Torchancen erarbeiten. Erst im Laufe der ersten Halbzeit kamen die Zebras über
ihre Zweikampfstärke mehr und mehr ins Spiel, so dass sich ein ausgeglichener
Schlagabtausch entwickelte.
Die
besten Aktionen vor den Toren folgten in den letzten fünf Minuten vor dem
Pausenpfiff: Amber Hearn köpfte nach Freistoß-Hereingabe von Julia Arnold am
Tor vorbei (37.); für die Gegenseite versuchte sich Ex-Jenaerin Kathleen Radtke
mit einem Freistoß, dieser war jedoch zu unplatziert (39.).
Personell
unverändert tasteten sich beide Mannschaften in den zweiten Durchgang hinein.
Die erste Annäherung ans Heimtor von Kathrin Längert war in diesem in der 62.
Spielminute: Duisburgs Julia Debitzki wollte Längert überraschen, ihr
Fernschuss aus gut dreißig Metern war aber für Letztere sichere Beute. Im
Gegenzug ging es dann aber ganz schnell: Der FF USV machte mit dem Ball Tempo
und über die Außen fand das Spielgerät mit Lucie Vonkova eine Abnehmerin vor
dem Tor der Gäste; und die frühere Duisburgerin schob zur Jenaer Führung in die
Maschen ein (63.).
„Nach
dem Tor sind wir unsicher geworden", kommentierte Katja Greulich nach der
Partie die nach Vonkovas Treffer noch verbleibende halbe Stunde Spielzeit. In
dieser verpassten es nämlich die Hausherrinnen weiter nachzulegen. Greulich
ergänzte jedoch hochzufrieden: „Aber diesmal hat es gereicht."
Denn
Jena hatte in allen bisherigen drei Spielen seit der Winterpause jeweils
geführt, aber dabei noch keinen Dreier einfahren können. Nun gegen den
neuntplatzierten Tabellennachbarn sollte es aber klappen.
Die
Duisburgerinnen kamen zwar ihrerseits zu Gelegenheiten, zum Beispiel nach
Eckbällen (76. und 77.), aber „nicht zu so vielen, dass es verdient gewesen
wäre" im Ernst-Abbe-Sportfeld die Begegnung noch zu drehen, wie Gästetrainerin
Grings konstatieren musste. Grings versuchte ihrer Elf Stabilität zu geben,
indem sie – nach zuvor schon Stefanie Weichelt (62.) – für die letzten zehn
Minuten mit Linda Bresonik eine weitere erfahrene Spielerin brachte (80.).
Bei
den Jenaerinnen kam für die Schlussminuten noch Lisa Seiler für Amber Hearn,
die viel gearbeitet hatte (83.). Die ebenfalls in der zweiten Hälfte zuvor
schon eingewechselte Ivana Rudelic (65.) initiierte die letzte Offensivaktion
des FF USV an diesem Nachmittag – ihren Konterball konnte aber Vonkova nicht zu
einem zweiten Treffer verwerten (86.).
So
entschied der erste und einzige Treffer der tschechischen Nationalspielerin das
– wie vorhergesehen – enge und spannende Nachbarschaftsduell. Den Blau-Weißen
fiel mit dem ersten Sieg im neuen Jahr ein Stein vom Herzen, wie es auch Katja
Greulich stellvertretend für die gesamte Mannschaft nach der Jubeltraube auf
dem Rasen ausdrückte.
Die
Jenaerinnen bleiben damit Zehnter, auch ihre Kontrahentinnen aus Duisburg
behalten vorerst ihren neunten Tabellenrang. Doch der FF USV konnte einen
ersten wichtigen Drei-Punkte-Schritt weg von der roten Linie machen und hat nun
zehn Zähler auf der Habenseite, drei mehr als das elftplatzierte Leverkusen.
Weitere
solcher Schritte müssen und sollen folgen, das war auch sofort nach
Spielschluss die Unisono-Meinung unter Verantwortlichen, Spielerinnen und
feiernden Fans im Stadion. Und ohne große Verschnaufpause geht es passend dazu
nun am nächsten Sonntag, den 26. März 2017 (Anstoß 14:00 Uhr), direkt weiter:
Dann folgt mit der TSG Hoffenheim (Platz acht, 12 Punkte) in Spielplan wie
Tabelle gleich der nächste Konkurrent in unmittelbarer Rang- und Punktenähe.
Die Statistik zum Spiel :
Tor : 1:0 Lucie Vónkóvá (62.)
FF USV Jena : Längert - J. Arnold (MK), Woeller, Heinze, van den Heiligenberg - Utes, Herrmann (65. Rudelic), Jacomé Silva (90.+2 Sedláckóvá), Hausicke - Hearn (83. Seiler), Vónkóvá
MSV 02 Duisburg : Nuding - Radtke, Kiwic (MK), Kirchberger, Betschart - Rácz, Debitzki, Koren (54. Makas), Zielinski (62. Weichelt) - Heß, Munzert (80. Bresonik)
Zuschauer : 456
Schiedsrichterin : Christine Weigelt (Leipzig)
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