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Frauen 1. Bundesliga

FF USV Jena vs. VfL Borussia Mönchengladbach
1 : 0

Fußball ist Ergebnissport

Spielbericht von Benedikt Bernshausen (Jena)

Der Trainer von Borussia Mönchengladbach bringt es in der Pressekonferenz auf den Punkt. „Fußball ist ein Ergebnissport", sagt René Krienen. Und das Ergebnis der Partie dieses sechsten Spieltages spricht für den FF USV Jena. Denn am Ende siegen die Gastgeberinnen im Ernst-Abbe-Sportfeld mit 1:0. Das erste Heimspieltor dieser Saison bringt den ersten Heimsieg. Die alles entscheidende Szene beginnt in der 23. Minute mit einem Eckball von Julia Arnold. Sie schlägt das Spielgerät weit auf die an der Strafraumgrenze lauernde Marie-Luise Herrmann. Die junge Leipzigerin macht zwei kurze Schritte und hämmert den Ball auf das Gladbacher Gehäuse. Zwar kann Torhüterin Christina Bellinghoven das runde Leder noch unter die Latte lenken; von dort springt der Ball aber zurück ins Feld, passgenau auf die an der Seite von Susann Utes heranstürmende Amber Hearn, die den Ball aus weniger als fünf Metern unhaltbar über die Linie wuchtet. Sowohl kurz zuvor, als auch in der Folgezeit ist Jena die drückender Mannschaft: Einen ersten Gewaltschuss von Marie-Luise Herrmann aus 25 Metern pariert Torhüterin Bellinghoven. Später passt Herrmann auf Hearn, die legt nach Linksaußen auf Julia Arnold, deren Torschuss die Gladbacher Schlussfrau in höchster Not noch an das Außennetz lenken kann. Plötzlich kommt die Elf vom Niederrhein aus dem Nichts heraus zu einer brandgefährlichen Möglichkeit: In der 33. Minute legt eine Gästespielerin das Spielgerät auf die rechte Seite. Dort liefert sich Susann Utes mit Kelly Simons ein Sprintduell über mehr als 50 Meter. Am Ende hat die Gladbacherin die Nase hauchdünn vorn und stupst den Ball mit der Fußspitze durch die Beine von Torhüterin Kathrin Längert. Die Kugel rollt; in dieser Schrecksekunde stockt Zuschauern und Team, ehe der scheppernde Pfosten für die Erlösung sorgt. Halbzeit.


Zu Beginn des zweiten Durchgangs setzten die Jenaerinnen ihren Sturmlauf zunächst fort. Unter anderem wuchtet Dolores Da Silva einen pfeilschnellen Ball in die Arme von Bellinghoven. Kurz danach kippt die Partie. Die Borussinnen bekommen spürbar Oberwasser und setzen gleich mehrere gefährliche Spitzen: In der 54. Minute schickt Jule Dallmann die pfeilschnelle Kelly Simons, die erst von Maren Tellenbröker – die an diesem Tag das erste Bundesligaspiel ihrer jungen Karriere bestreitet – gestoppt werden kann. Danach trennt Jana Sedlackova die erneut enteilte Simons mit einer gekonnten Grätsche im Strafraum vom Ball. In der 57. Minute spielt die eingewechselte Tiffany Cameron einen schnellen Doppelpass mit Simons – der Schuss von Cameron klatscht an die Latte. Den nächsten Simons-Angriff beendet Längert, die der jungen Angreiferin beherzt entgegen rutscht. Es braucht einige Momente, ehe die Jenaerinnen die wilden Fohlen wieder unter Kontrolle bringen können. Insbesondere nach und durch Standardsituationen nähern sich die Gastgeberinnen dem Borussen-Tor. Ecke. Freistoß. Einwurf. Zwischendrin erobert Utes einen Ball und jagt unvermittelt einen Gewaltschuss auf Bellinghoven, die abermals hält. Wenige Sekunde danach wiederholt sich die Szene. Noch einmal kommen danach die Gäste gefährlich aus der eigenen Hälfte heraus: die eingewechselte Valentina Oppedisano stürmt allein dem Jenaer Gehäuse entgegen und lupft den Ball aus vollem Lauf schließlich im hohen Bogen über Längert. Die FF-USV-Torhüterin macht sich in der Rückwärtsbewegung länger und länger und fischt das Spielgerät schließlich mit einer Glanzparade aus der Gefahrenzone. In der Schlussphase dringt Jenas Anna Weiß – nach Zuspiel von Herrmann – in den Gladbacher Strafraum ein, wird darin aber gestoppt. Aus einem wuchtigen Freistoß von Utes resultiert in der 89. Minute schließlich der letzte Eckball der Partie. Den schlägt Herrmann auf Sedlackova, die den Ball per Kopf auf dem Tornetz ablegt. Ein letzter Schuss von Hearn, dann pfeift Schiedsrichterin Christine Weigelt die Partie ab.


„Ich denke, dass wir heute zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen haben", sagt Cheftrainer Christian Franz-Pohlmann. Auf das gekonnte hohe Pressing und resoluten Balleroberungen, mit denen seine Elf im ersten Durchgang zu überzeugen wusste. In der zweiten Hälfte hatte seine Mannschaft den Gegnerinnen zu viel Platz gelassen, woraus mehrere gefährliche Konter resultierten. Das anerkannte auch Gästetrainer Krienen, der betonte: „Meine Mannschaft hat alles in die Waagschale geworfen – Kompliment!"


Der zweite Sieg der noch jungen Saison ist wichtig für die Jenaer Mannschaft, gibt Selbstvertrauen und macht Mut für die anstehenden Aufgaben. Das beschworen die treusten Jenaer Fans schon vor dem Spiel. Auf einem riesengroßen Transparent stand in großen blauen Lettern: „Siege sind die beste Medizin!"


Die Statistik zum Spiel :


Tor : 1:0 Amber Hearn (22.)


FF USV Jena :

Längert - Melhado, Seiler (71. Vonková), Sedlácková - Utes, Herrmann, J. Anrold (MK / 90.+2 José Ramos Silva), Jacome Silva, Hausicke (74. Weiß) - Hearn, Tellenbröker


VfL Borussia Mönchengladbach :

Bellingkoven - Frommont, Kleinikel, Starmanns (82. Schmitz), Bogenschütz - P. Dallmann, Wahlen - Simons, J. Dallmann, Koj (MK / 46. Cameron) - Lohmann (74. Oppedisano)


Zuschauer : 464


Schiedsrichterin : Christine Weigelt (Leipzig)

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