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Männer Regionalliga Nord

ZFC Meuselwitz vs. RasenBallsport Leipzig
3 : 3

Aufstellung
Aufstellung
Dix, Baum, Müller, Kotowski, Gasch, Weis (74. Kind), Oswald , Ferl (84. Pikl), Böhme , Luck (46. Dragoun ), Schmidt
Neuhaus, Albert , Kläsener, da Silvia, Frahn , Müller (84. Frommer), Geißler (84. Baier), Kutschke , Schinke, Laas (65. Rosin), Franke
Auswechselbank
Auswechselbank
Beer, Kind, Pikl, Dragoun, Chr. Riese, Mattheus

Bellot, Rost, Kammlott, Ismaili, Rosin, Frommer, Baier
Torschützen
Torschützen
1:1 Gasch (15.), 2:2 Ferl (50.), 3:2 Schmidt (81.)

0:1 Schinke (3.), 1:2 Frahn (23.), 3:3 Schinke (90.)
Zuschauer
1946
Schiedsrichter / Assistenten
Robert Wessel (Berlin) / Inka Müller, Marcel Riemer

Foto's

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Frieder Wittmann
Guter Einstand für „Neutrainer“ Holm Pinder

Vor ihrem Aufeinandertreffen hatten beide Vereine bezüglich des Trainerpostens eine Entscheidung in dieser Woche getroffen. Für den am Saisonende scheidenden Trainer des RB Leipzig Tomas Oral wurde noch kein Nachfolger bestimmt, während der ZFC völlig überraschend Damian Halata beurlaubte und dafür Holm Pinder, einstiger Spieler des ZFC und jetzt sehr erfolgreicher Trainer der II. Mannschaft, aufgeboten wurde. Die 1 946 Zuschauer, davon ca. 150 Leipziger Anhänger, sahen ein sehr gutes und eindruckvolles Spiel beider Mannschaften in Halbzeit eins und auch im zweiten Teil eine dramatische Fortsetzung der Partie. Trotz des Endstandes von 3:3 blickte man fast überall in zufriedene Gesichter, auch wenn dieses Resultat für die Leipziger bedeutungslos ist und es selbst für den ZFC nur noch theoretische Bedenken für den Klassenerhalt geben könnte.
Die Gästeelf, gespickt mit vielen erfahrenen Akteuren, hat sich inzwischen am Saisonziel, dem Aufstieg, klar vorbeigespielt, begann furios. Nach einer weiten Flanke von der linken Außenlinie verfehlte Rockenbach da Silva den Ball beim Abschluss, aber der junge Schinke vollendete geistesgegenwärtig schon nach drei Minuten zum 0:1. Er schob die Kugel neben den rechten Pfosten ins ZFC-Tor. Mit variablem Spielaufbau, technisch sicher und gekonnt, forderten die Gäste die Heimelf heraus. Der ZFC wollte den negativen Auftakt sofort revidieren – R. Böhme schoss von der linken Strafraumlinie, doch RB-Keeper Neuhaus fischte sich das Streitobjekt am kurzen Pfosten (8.) und nach Oswald-Zuspiel versuchte S. Gasch den Gästehüter mit einem Heber zu überlisten, verfehlte das Tor aber auch deutlich (10.). Als sich die Innenverteidiger Franke und Kläsener bei einem langen Dix-Abschlag verschätzten, sie wollten den Ball zu ihrem Torhüter passieren lassen, erkannte S. Gasch seine Chance, umspielte dazu selbstbewusst noch Neuhaus und schob nach dieser Super-Leistung zum verdienten 1:1-Ausgleich ein (15.). In der 18.Minute klärte der hochgewachsene Kutschke bei einem gut getretenen Freistoß von C. Weis und nach der gefährlichen Oswald-Ecke per Kopf. Die Heimelf erhöhte nach ausgeglichenem Spiel den Druck. In diese Phase hinein verlängerte der spielstarke Rockenbach da Silva zu Frahn, der mit einem herrlichen Flugkopfball aus Nahdistanz einnetzte, obwohl O. Dix noch einen Arm an den Ball brachte (23.). Und weiter ging es mit hohem Tempo im wechselvollen Spiel bei beiderseitigen Chancen. Kläsener köpfte über das Dix-Tor (26.) und auf der Gegenseite rettete Franke bei einer Eingabe von T. Schmidt (29). Die beste Gelegenheit zum nächsten Treffer hatte wiederum Schinke, der nach schönem Schwenk aus 20 Meter Torentfernung abschloss, der Ball aber nur eine Winzigkeit am rechte Posten vorbei ging (30.). Im Gegenzug musste Leipzigs Müller gegen den durchbrechenden R. Böhme retten (31.). Als C. Weis am Abwehrduo Kläsener/Müller hängen blieb, musste beim Gegenstoß O. Dix gegen Frahn eingreifen (40.). Nach gekonntem Zusammenwirken von S. Gasch und C. Weis foulte Franke den ZFC-Mittelfeldakteur beim Eindringen in den Strafraum. Den sofort von Schiedsrichter Robert Wessel (Berlin) angezeigten Foulelfmeter wollte F. Müller zum Ausgleichstreffer verwandeln. Er setzte den Schuss dieses Mal links unten an und Neuhaus verhinderte mit glänzender Reaktion den Treffer (42.). Schade, auch zwei kreuzgefährlich getretene Eckbälle von K. Oswald fanden vor der Halbzeitpause nicht mehr den Weg ins RB-Tor.
Dann erspielte sich die Heimelf eine überragende Druckphase, in der der bestens aufgelegte S. Gasch zum Alptraum der Leipziger wurde. Im Minutentakt kam er zu guten Torchancen! Als Franke gegen ihn im Zweikampf den Ball verlor, brachte sein Abschluss nur einen Eckball (46.). Dann zog er gegen vier Abwehrspieler in Tornähe aus der Drehung ab (47.), um nur wenig später erneut fast die gesamte RB-Defensive zu narren, aber Neuhaus verhinderte mit toller Parade den völlig verdienten Ausgleich und lenkte den 12-Meter-Schuss noch zur Ecke (49.). Die Oswald-Ecke verlängerte R. Baum zu D. Ferl, der am langen Pfosten postiert, überlegt einschoss (50.). Nur zehn Minuten später verzeichnete S. Gasch seine größte Torchance im Spiel. Als Kläsener bei einem Abwehrversuch über das Leder schlug, schnappte sich der Stürmer die Kugel und lief in Richtung Tor, zögerte aber ein wenig beim Abschluss gegen den nahenden Neuhaus. Zwei RB-Verteidiger konnten noch im letzten Moment gemeinschaftlich retten, da sich der kreuzgefährliche S. Gasch zudem im Rasen hängen bleibend leicht verletzte (60.). Als dann der Schiedsrichter nach einem Foul beide Kontrahenten mit Gelb bedachte, warf Frahn ihm den Ball zu und der Referee deutete dies als Angriff und zeigte dem „Sünder“ Rot (61.). Jetzt wackelte RB Leipzig in allen Mannschaftsteilen mächtig und sollte nur noch einmal unmittelbar vor das Dix-Tor kommen. Wieder setzte K. Oswald mit bester Schusstechnik zu zwei sehr gefährlichen Eckbällen an, wovon einer den Pfosten streifte (72.). Dann ging M. Kotowski steil auf der linken Außenbahn und Kläsener klärte vorerst bei dessen Eingabe am kurzen Pfosten. Den abspringenden Ball schoss S. Gasch auf das RB-Tor und der fallende Franke war sich mit seinem Körper in die Schussbahn. T. Schmidt stand dann goldrichtig und vollendete gegen zwei blockende Leipziger zur verdienten 3:2-Führung (81.). Das Spiel schien nun für den ZFC gelaufen zu sein. Den Leipzigern hatte man nur zwei Schussversuche vor dem ZFC-Strafraum durch Rockenbach da Silva und Rosin (88.) zugelassen. Als Albert den schnellen T. Schmidt fast an der Mittellinie erneut foulte, sah er dann Gelb-Rot (90.), wobei diese Sanktion starke Proteste bei den Gästen auslöste. Doch der ZFC-Sieg und somit sichere Klassenerhalt konnte trotzdem noch nicht gefeiert werden! Mit dem einzigen wirkungsvollen Angriff von RB in den letzten 30 Minuten gelang den Gästen noch das überraschende 3:3. Bei einer Eingabe von halbrechts köpfte Kutschke eine Kerze. Als alle den Ball suchten, kam wider Schinke vor dem langen Bein von R. Baum an die Kugel und köpfte neben den linken Pfosten ins ZFC-Gehäuse ein (90.+1.). Auch im RB-Tor lag der Ball nach einem Fallrückzieher von T. Schmidt nochmals, aber der Schiedsrichter hatte die vorangegangene Aktion als Torwartbehinderung gewertet und so das mögliche 4:3 für den ZFC nicht mehr gegeben.
Gästetrainer Tomas Oral musste nach dem Schlusspfiff erst einmal durchschnaufen und gratulierte seinem Trainerkollegen zum guten Einstand. Seine Elf hatte zu Beginn über die Außenbahnen ein gutes Spiel aufgezogen, aber durch die Unachtsamkeiten der Abwehr den ZFC zum Tore schießen eingeladen. Zum Schluss war er über das späte Remis erfreut, monierte aber auch die unterschiedliche Vorgehensweise der Unparteiischen bei einigen Nicklichkeiten. Trotz der sehr schwierigen Spielvorbereitung war das 3:3 für den sehr engagierten „Neutrainer“ Holm Pinder ein Erfolg. Er betonte, mit seiner Elf auf sehr guten Weg zu sein, aber mit Konzentration die nächsten kleinen Schritte in der Entwicklung gehen zu wollen. Es hat den Anschein, dass die Entscheidung des ZFC-Präsidiums, mit diesem Trainer und dessen Vereinskenntnissen zu arbeiten, auch zukünftig Früchte tragen könnte. Holm Pinder würde sich, obwohl selbst von den jüngsten Ereignissen überrascht, den hohen Anforderungen und Erwartungen stellen. Der ZFC und das gesamte Umfeld, wie auch alle Fans, sollten ihm dazu auch die nötige Zeit geben und entsprechendes Vertrauen aufbringen.

Frieder Wittmann


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