Taschenkontrollen, Leibesvisitationen, Ausweiskontrollen. Die Sicherheitskräfte und der Verein machten ernst: Chaoten sollten heute keine Chance haben, den Fußball im Albert-Kuntz-Sportpark zu missbrauchen. Wacker bedankte sich mit einem sehenswerten Spiel und einem rekordverdächtigen Ergebnis...

Vor Spielbeginn wurde eine Erklärung der Wacker-Mannschaft verlesen, in der sich die Spieler, Trainer und Betreuer von den rechtsradikalen Erscheinungen der vergangenen Spiele klar und eindeutig distanzieren. Nicht Gewalt oder gar Antisemitismus, sondern Fußball interessiert die Menschen und die wahren Fans des Vereins. Im Publikum auch Nordhausens Bürgermeister Matthias Jendricke (SPD) und der städtische Ordnungsamtschef Holger Wengler.

Natürlich standen die Vorzeichen für einen Sieg heute nicht schlecht, mit Weida kam schließlich der Tabellenletzte an die Zorge. Doch in den ersten zehn Minuten der Begegnung, die durch das Verlesen der Erklärung der Mannschaft fünf Minuten später angepfiffen wurde, präsentierten sich die Gäste aus Ostthüringen nicht wie ein Letzter, sie spielten munter auf und erkämpften sich die erste Ecke. Nach zehn Minuten die erste Ecke für die Heimmannschaft, von Sven Pistorius getreten. Torsten Klaus hebt den Ball mit seinem Kopf über das Tor. Noch einmal Gefahr für das Nordhäuser Tor, das heute von Dominik Schönberger gehütet wurde. In der 16. Minute ein Kopfball nach einer Ecke, Schönbergers Fingerspitzen lenken den Ball an die Querlatte. Dann allerdings war es mit dem Können der Weidaer vorbei, das Team von Burkhard Venth übernahm das spielerische Zepter. Ein Schußversuch von Lars Pohl (19.) war das Vorspiel, vier Minuten später ist Klaus nicht zu halten, sein wuchtiger Kopfball ebenso nicht – Wacker führt 1:0. Es war das 222. Tor in der Thüringen-Liga für die Nordhäuser. Und Wacker erhöht den Druck, in der 28. Minute wieder ein herrlicher Flugkopfball von Klaus, leider vorbei. In der 33. Minute wird Sven Pistorius im Strafraum gefoult, den Elfmeter verwandelt Torsten Klaus sicher zum 2:0. So geht es in die Kabinen, die 263 Zuschauer sind zufrieden.

Drei Minuten in der zweiten Halbzeit sind gespielt, plötzlich bekommt der Weidaer Maximilian Recke den Ball, sieht Schönberger weit vor seinem Gehäuse und zieht ab. Der Ball geht daneben. Hier endet die Beteiligung der Ostthüringer am heutigen Spiel. Wacker gibt den fußballerischen Ton an. Auch Sebastian Elle will es versuchen, scheitert jedoch am gegnerischen Keeper. In der 59. Minute setzt sich Lars Pohl rechts durch, sieht Stephan Hoffmann im Strafraum, der lenkt die Flanke von Pohl überlegt und eiskalt zum 3:0 in die Maschen. Vier Minuten später setzt der Kapitän das Toreschießen fort. Alexander Töpfer leistet auf der rechten Seite die Vorarbeit, seine Flanke ist ein Geschenk für Pistorius, es steht 4:0. Wenn ein Spiel so läuft, es kaum Gegenwehr gibt, dann findet auch ein satter 25-Meter-Schuß sein Ziel. Passiert ist das in der 70. Minute, Absender erneut Stephan Hoffmann. Kleine Chancen sind noch zu vermelden. Der Chronistenpflicht zuliebe sei eine Mini-Chance der Gäste in der 76. Minute vermerkt. Das war es dann aber auch und selbst der gut agierende Schiedrichter Pierre Leitschuh hatte ein Einsehen und pfiff eine Minute früher ab.

Übrigens: Dank der Chaoten und ihres nicht hinnehmbaren Verhaltens, mußte der Verein heute auf den Druck von Spielheften verzichten. Der Dienst der Sicherheitsfirma kostete nach Vereinsangaben zwischen 400 und 500 Euro.

Statistik:

Torfolge:
1-0 Torsten Klaus (23.)
2-0 Torsten Klaus (32.)
3-0 Stephan Hoffmann (59.)
4-0 Sven Pistorius (62.)
5-0 Stephan Hoffmann (70.)

FSV Wacker 90 Nordhausen:
Schönberger - Elle, Taute, Wiegleb, Töpfer (83. Jochmann), Hurt (88. Deistung), Ebert (72. Vopel), Hoffmann, Pistorius, Pohl, Klaus

FC Thüringen Weida:
Hartleb - Mußler, Hampel, Baumann, Jan Wanitschka, Liebold, Kolnisko, Schumann, Görler (52. Kurz), Wolfersdorf, Recke (59. Wustrau)

Schiedsrichter: Pierre Leitschuh (Barchfeld)

Zuschauer: 305