„Kleinere Brötchen backen"
Kreisliga C1 Detmold (hk). Bescheidenheit wird nun bei der FSG Waddenhausen/Pottenhausen
Einkehr halten. Nach dem verpassten Aufstieg der ersten Mannschaft in die eingleisige B-Klasse, die
das entscheidende Spiel beim direkten Konkurrenten Fortuna Schlangen II
absolut verdient mit 0:2 verloren hat, gab es nun eine große Personalfluktuation bei den 95ern. Nicht nur Coach David Nunez Evers
hat den Tabellenzweiten verlassen, auch zahlreiche Stammspieler kehrten
dem Verein den Rücken. Die Folge: Es gibt eine Mannschaft weniger. Die Reserve, die zuletzt in der zweiten
Detmolder C-Liga einen respektablen dritten Rang belegt hat, gibt es
nicht mehr.
Von Henning Klefisch
Auch der Autor dieser Zeilen hat sich geirrt, als er in einer Kolumne die FSG I schon eine Spielklasse höher gesehen hat. Die Spielerqualität war immerhin absolut B-Ligareif, das stand fest, doch als es drauf ankam, versagten die Nerven. Während die neuformierte Zweitvertretung für „absolute Zufriedenheit" bei Vorstand Mahlmann
sorgte, ist die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg der ersten
Mannschaft gewaltig. Der Abstieg sollte als Betriebsunfall gelten, der
mit dem direkten Wiederaufstieg möglichst schnell wieder repariert
werden sollte. Ein Punkt fehlte zum erhofften Aufstieg. Was nun folgt,
ist ein gewaltiger personeller Aderlass. Echte Leistungsträger wie Böhmer (Ahmsen), Held (Senne), Uhlig (Hörste), Bell (FSV Pivitsheide), Philippsen (Müssen) oder Ishan Souk (Ditib) wollen sich zukünftig bei höherklassigen Teams beweisen. Mahlmann weiß: „Wir finden es natürlich super schade, können die Jungs teilweise aber auch verstehen", haben auch die Trainer Evers, der nun Co-Trainer beim Landesligisten Spielvereinigung Bad Pyrmont ist, und Ali Souk (zuvor Reserve, nun Alte Herren) neue Aufgaben. Neuer Coach ist der altbekannte Tino Wolzin (Bild rechts),
der bis 2016 bereits für die zweite Mannschaft verantwortlich gewesen
ist. Der 27-Jährige stellt zurzeit eine schlagkräftige Truppe zusammen,
„um eine vernünftige Saison zu spielen", so die Hoffnung von seinem
Vorgesetzten, der sich auf den „talentierten Mittelfeldspieler" Denis Diesveld freut, der vom VfL Lüerdissen den Weg zu Wa/Po findet und zusammen mit den routinierten Akteuren wie Tobias Halter, Rene Prüßner oder Stefan Rötger das neue Gerüst bilden soll. Auch wenn Mahlmann
sich wohl der Phrasendrescherei verdächtig macht, möchte er „von Spiel
zu Spiel denken" und sich auf kein Saisonziel festlegen. Erfreulich aus
seiner Sicht: „Die Jungs sind super engagiert und trainieren
fleißig." Überhaupt nicht auf Sympathie ist bei ihm gestoßen, dass in
der abgelaufenen Spielzeit seine Spieler gleich zweimal vor der
Spruchkammer erscheinen mussten, da sie sich auf dem Spielfeld falsch
verhalten haben. Der Wunsch von Michael Mahlmann
ist folglich absolut verständlich: „Das soll und wird so nicht wieder
vorkommen, darüber haben wir gesprochen, da sind wir uns mit unserem
jungen Trainer und den
Spielern einig", sollen die Emotionen künftig besser kanalisiert werden.