Hallenfussball

 "Für Ben/Hoh wäre alles andere außer der Titelverteidigung eine Enttäuschung"

Hallenfußball (hk). Am morgigen Sonntag finden ab 13.00 Uhr die diesjährigen Kalletalmeisterschaften statt, die von der SG Talle/Westorf veranstaltet werden. In der Sporthalle Hohenhausen gibt es eine Gruppe mit sechs Teams, die im Duell jeder gegen jeden in 15-minütigen Duellen den Kalletalmeister 2017 ausspielen. Die Pause zwischen den prestigeträchtigen Begegnungen liegt bei drei Minuten.

Von Henning Klefisch

Als großer Favorit geht die SG Bentorf/Hohenhausen in diesen Wettkampf, der voll von Lokalkolorit daherkommt. Als amtierender Kalletalsieger möchte das Spitzenteam der A Lemgo auch 2017 den Titel verteidigen. Co-Trainer Andreas Annutsch (Bild links) hat beobachtet, dass dieses Turnier "durch die Spannung lebt, da praktisch jedes Spiel ein kleines Derby ist", wird ganz bestimmt auch die Tribüne voll und stimmungsvoll zugleich sein. Annutsch spricht deutlich den Derbycharakter an, der einen speziellen Reiz bietet: "Da sich natürlich viele Kicker aus den Kalletaler Orten untereinander kennen, ist dies Anfang jeden Jahres eine schöne Sache." Ben/Hoh strebt den Maximalertrag an, denn Annutsch hat eine klare Vorgabe an sein Team und macht deutlich: "Sportlich gesehen wäre alles andere außer der Titelverteidigung für die SG eine Enttäuschung." Ebenfalls in der A Lemgo beheimatet ist die Truppe des TuS Lüdenhausen. Coach Tim Schauf(Bild rechts) lässt darauf schließen, dass "im Wesentlichen die Truppe aus der Zwischenrunde des LZ-Cups aufspielen wird." Robin Strate und Christopher Knaup rücken neu ins Team, um ihre Qualitäten auf dem Hallenparkett zu beweisen. Schauf in einem Hauch von Optimismus: "Ich bin zuversichtlich, dass wir mit erster und zweiter Mannschaft gute Auftritte hinlegen werden." Auch Alexander Kirsch (Bild links), der scheidende Spielertrainer der SG Talle/Westorf, hat durchschaut: "Das Turnier ist für das Kalletal ein absolutes Highlight." Auch deshalb gilt für den Blondschopf: "Wir freuen uns natürlich sehr darauf und sind hoch motiviert." Dennoch zeigt er ein hohes Maß an Realismus und ist sich bewusst, "dass Lüdenhausen, Kalldorf und Ben/Hoh klar favorisiert sind", kann der Ausrichter vielleicht aus dem Windschatten des Außenseiters erfolgreich sein. Als einziger C-Ligist aus diesem illustren Teilnehmerfeld geht die Spielvereinigung Bavenhausen in den Wettkampf. Auch deshalb deutet Sturmführer und Sprachrohr Dominik Horstmann darauf hin: "Wir gehen nicht  mit großen Erwartungen in das Turnier und für uns hat das Turnier auch keinen großen Stellenwert", liegt die Priorität vielmehr darauf, dass es keine verletzten Spieler zu beklagen gibt "und wir etwas kicken können." Dennoch fährt der Aufstiegsaspirant mit einer guten Mannschaft nach Hohenhausen und möchte "gucken, was so geht." In den Kreis der heißesten Titelkandidaten nimmt er den TuS Lüdenhausen und die SG Bentorf/Hohenhausen auf, sieht Lüdenhausen aber als favorisiert an. Seine Begründung: "Ich kann mir schlecht vorstellen, dass Ben/Hoh mit dem ersten Kader spielen wird. Der LZ-Cup nächste Woche wird, denke ich, für die wichtiger sein", hat die Spielgemeinschaft immerhin am Samstag auch noch den Classic-Cup in Barntrup zu bestreiten. SG Kalldorf-Coach Stephan Brill (Bild rechts) erklärt: "Die Kalletalmeisterschaften haben schon eine gewisse Bedeutung für die Kalletaler Vereine. Das sieht man an den Zuschauerzahlen im Vergleich zu anderen Kreisen", ist dieses Turnier abseits der lippischen Hallenmeisterschaften diesbezüglich lippeweit wohl die klare Nummer eins. Hinzu kommt, dass speziell in diesem Jahr das Teilnehmerfeld leistungsmäßig ausgesprochen eng beeinander ist. Mit gewissen Ambitionen reist auch die SG Kalldorf an, wie Brill unterstreicht: "Wir versuchen natürlich, wie die anderen Teams auch, das Ding endlich mal nach Kalldorf zu holen." Den Kalldorfer-Pokalcoup bezeichnet er als "schwer, aber nicht unmöglich." Als favorisiert sieht er ganz besonders Ben/Hoh, die ihre starke Hallenqualität insbesondere bei den lippischen Hallenmeisterschaften demonstrierten. Waldemar Peters vom FC Unteres Kalletal prognostiziert: "Ich denke, es ist eine traditionsreiche Veranstaltung, bei der für die meisten Kalletaler Klubs der Fußball im neuen Jahr startet. Alle sind heiß, nach dem ganzen Weihnachtstrubel, endlich wieder an den Ball treten." Selbst ist das Kalletaler-Urgestein bereits am Freitag bei der Eröffnung der Kalletaler-Festtage beim Alt-Herrenturnier von der Partie, wenn er seine individuellen Ballkünste dem lokalen Publikum präsentiert. Peters weiß, dass diese Kalletalmeisterschaften ein echter Zuschauermagnet sind und sagt über die Favoritenrolle: "In den letzen Jahren hat Ben/Hoh klar das Geschehen dominiert und nach dem Erreichen der Endrunde des LZ Cups ist auch dieses Mal damit zu rechnen." Zugleich glaubt er auch, dass die anderen Teams "mit Sicherheit alles aufbieten, um Ben/Hoh ein Bein zu stellen." Trotz der Favoritenrolle der Kicker von Titelhamster Kai Gröchtenmeier (Viermal Sieger als Spieler, fünfmal in Serie als AH-Kicker und einmal als Trainer) weiß der erfahrene Fahrensmann Waldemar Peters zu berichten: "Aber wir werden sehen, wer am Ende die Nase vorn hat", ist die Unberechenbarkeit dieses Turniers doch ein echter Trumpf. FC Unteres Kalletal-Kicker Julian Grolm geht davon aus: "Ich denke, es freuen sich alle auf die Kalletalmeisterschaft. Volles Haus, tolle Stimmung und Derbys am laufenden Band", macht das "Mentalitätsmonster" aus seiner persönlichen Vorfreude kein Geheimnis. Favorisiert sieht auch er den Titelverteidiger SG Bentorf/Hohenhausen an und hat noch einen anderen A-Ligisten auf dem Zettel: "Lüdenhausen wird auch wieder eine kampf- und spielstarke Truppe aufs Parkett kriegen." Auch er weiß, dass kein Gegner zu unterschätzen ist, "da jedes Team mit besonderem Ehrgeiz ins Turnier gehen wird. Wir wollen auf jeden Fall keine Statisten sein und am Ende den Titel bei uns in die Vitrine stellen", so der ambitionierte und kampfstarke Akteur, über den man munkelt, dass meist nur der Gegner oder der Ball an ihm vorbeikommen, aber so gut wie nie beides gleichzeitig.

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