Saisonrückblick Landesklasse Ost der Frauen

Durchwachsene Saison ist vorbei
Denise Werner ist "Wertvollste Spielerin"
von Oliver Möckel

 

Es ist wieder Zeit, eine Saison Revue passieren zu lassen.

Die Frauen der SG Wismut Gera/Langenberg schließen die Spielserie 2009/2010 in der Landesklasse Ost auf dem sechsten Platz und mit 26 Punkten ab. Dabei wurden 41 Tore geschossen, aber auch 36 Tore kassiert. Von den 18 Spielen wurden zwar acht gewonnen, aber auch acht verloren, sowie zwei Remis erreicht. Mehr war auf jeden Fall möglich, wurde aber durch unsere chronische Spielerknappheit oft verhindert.

Die Spielgemeinschaft mit den Damen aus Langenberg begann verheißungsvoll, war aber spätestens ab der Rückserie Makulatur, da leider keine der Langenberger Spielerinnen dabei blieb. Nachdem sich insgesamt sechs Spielerinnen aus unserem ursprünglichen 19-Frauen-Kader aus verschiedensten Gründen zurückzogen, blieben uns ab der Rückserie nominell nur noch 13 Spielerinnen, von denen drei auch noch beruflich stark eingebunden waren. So kamen die Spiele in Unterzahl zustande, die dann auch ihren kräftemäßigen Tribut forderten.

Trotzdem wurde das Beste aus der Situation gemacht. Außer des Rückspiels gegen den 1. FC Gera 03 II spielten wir alle Partien durch. Vermeidbare Punktverluste (beide Spiele gegen Gera 03 und Gräfenwarth sowie die Remis gegen Pöllwitz und Zollhaus) verhinderten eine bessere Platzierung. Sollte es im Fußball die aus dem Basketball entlehnte Wertung der MVP (most valuable player [wertvollste Spielerin]) geben, so wäre diese Spielerin nach statistisch messbaren Werten auf jeden Fall Denise Werner (Foto). Sie erzielte zehn der 41 Tore, gab fünf Torvorlagen, holte sich 16 Punkte in der Scorer-Wertung, war bei allen Spielen dabei und spielte komplett durch. Nach menschlichen, nicht messbaren Werten war jede einzelne Spielerin wertvoll. Da die Mannschaft seit Jahren schon in dieser Zusammensetzung spielt, sind der Zusammenhalt und das gesamte Gefüge gewachsen und sehr fest. Dies machte die Stärke im Unterzahlspiel aus.

Gelbe Karten sind oft ein Zeichen von Leben in der Bude. Gemessen an unseren acht gelben Verwarnungskarten, die wir kassierten, ist reichlich Musik im Team. Nimmt man nun die Eingespieltheit, den Willen und lebhaftes Spiel, garniert mit spielerischer Klasse, bekommen wir ein Bild einer Mannschaft, die sich nie aufgibt und immer in der Lage ist, Glanzpunkte zu setzen. Diese Komplettheit zeigt sich auch in der Verteilung der Tore. Neun Spielerinnen erzielten 38 Treffer, die restlichen drei Tore waren Eigentore der Gegner. Natürlich, und im Besonderen nach dieser Spielserie, gibt es noch viel Luft nach oben. 36 Gegentore sprechen eine deutliche Sprache. In die Torwartarbeit muss noch viel Arbeit investiert werden, die Abwehr hat ebenso noch Steigerungspotential. Offensivkraft und -potential ist im Übermaß vorhanden, konnte aber nur zu einem Bruchteil in Tore umgemünzt werden. In fast jedem Spiel wurden Unmengen an hundertprozentigen Chancen ausgelassen. Dies zeigt zwar das den großen Druck nach vorn, den wir entwickeln können, zeugt aber auch von einigen Unkonzentriertheiten.

In der neuen Saison als SG Gera in der Landesliga

In der neuen Saison werden wir aller Voraussicht nach in Spielgemeinschaft mit dem 1. FC Gera 03 als SG Gera in der Landesliga antreten. Zwar stehen hinter einigen unserer Spielerinnen noch Fragezeichen bezüglich ihres weiteren Engagements; wir sind aber zuversichtlich, mit unserer eingespielten Mannschaft einen starken Anteil an der künftigen SG Gera zu stellen. Diese Entscheidung war notwendig geworden, da wir aus Spielerinnen-Mangel die neue Saison schon so begonnen hätten, wie die jetzige Rückserie endete. Wir wären wohl mit 13 - 14 Spielerinnen ins Rennen eingestiegen und sicherlich negativ überrascht worden. Ähnlich ergeht es dem 1. FC Gera 03. Da bei beiden Vereinen im Frauenfußball ein spielerischer Aderlass erfolgte, gebietet es einfach die Notwendigkeit, diesen Schritt, der auf beiden Seiten kontrovers diskutiert wurde und am Anfang einige Überwindung kosten wird, zu gehen.

In der Saison 2008 / 2009 war es unser erklärtes Ziel, in die Landesliga aufzusteigen. Jetzt ist es, wenn auch auf Umwegen, soweit.

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