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Frauenfußball-Verbandsliga: SG Gera - SG Eisenberg/Hermsdorf 1:0 (1:0)




Foto: Jana Oertel

(Oliver Möckel) 43. Minute: Lotte Heiner legt sich den Ball zum Freistoß zurecht.

Aus etwa 16 Metern zaubert sie einen Strahl aus ihrem rechten Fuß und jagt die Kugel knallhart und unhaltbar mittig unter die Latte.

Dieser typische Heiner-Freistoß entschied am Ende die sehr schwache Partie.

Dabei begann alles ganz gut für das Heimteam. Kaule Bludau (2., Schuss), Tina Gruschwitz (3., Direktabnahme) und Marie Preller (4., Kopfball) setzten den Gast sofort unter Druck.

Eisenberg hatte die Kontertaktik gewählt und igelte sich von Anbeginn an in der eigenen Hälfte ein.



Die Geraerinnen konnten in der gegnerischen Hälfte schalten und walten, wie sie wollten und drängten die sehr junge Truppe aus dem Saale-Holzland-Kreis immer weiter zurück. Aus dieser spielerischen Überlegenheit machten die Platzdamen aber viel zu wenig.

Marie Preller war der Führung in der 15. Minute ganz nah, scheiterte aber an der besten Spielerin auf dem Platz, der Eisenberger B-Mädchen-Torfrau Sophie Lorenz, die den Ball aus dem Eck wischte. Gera tat sich in der Folge immer schwerer mit der Gäste-Spielweise und zeigte gar Anzeichen von Verkrampfung.

Unsauberes Passspiel und falsche Laufwege machten es den Gästen leicht, zu verteidigen. Und wenn eine Chance erspielt wurde, zeigte sich heute ein unglaubliches Abschlusspech. So fand Marie Preller in der 21. wieder ihre Meisterin in der erst 16jährigen Schlussfrau aus Eisenberg.


Immer wieder scheitern die SG-Angreiferinnen an der gut aufgelegten und erst 16jährigen Eisenberger Torfrau. (Foto: Jana Oertel)


Mit einem langen Bein entschärfte die Maries Schuss, Denise Werner setzte den Nachschuss über den Querbalken. Auch Kaule Bludau konnte sieben Minuten später ihr Solo nicht erfolgreich abschließen und semmelte die Kugel drüber (28.).

Zwei Minuten später: Marie Preller wird von Steffi Seiler angespielt und schießt; aber der Irrwisch im Tor klärt wieder mit dem Fuß. Den zweiten Ball nimmt Kaule Bludau mit dem Kopf und…Torfrau Lorenz lenkt ihn zur Ecke (30.).

Es war zum Verzweifeln!

Erst kurz vor der Halbzeit fand Lotte Heiner dann endlich den Weg und erzielte das goldene Tor (43.).


Kaum ein Durchkommen für Marie Preller (Mitte). Die Eisenberger Damen stehen über die gesamte Spielzeit tief und wollen möglichst kein Tor kassieren. (Foto: Jana Oertel)


Ab Wiederbeginn knüpften unsere Frauen da an, wo man aufgehört hatte. Marie Preller und Denise Werner waren gleich zur Stelle und brachten Gefahr, die aber letztlich verpuffte. Nach einem Außenrist-Pass von Brina Herold war Kaule Bludau dann in günstiger Position, verzog aber mit der Pike (49.).

Und wieder Marie Preller: allein vor dem Kasten, haute sie die Kunststoffkugel in den Herbsthimmel (52.). Alle diese Möglichkeiten täuschen über den eigentlichen Verlauf des Spiels: Eisenberg in der Defensive genügte eine durchschnittliche Leistung, um gegen die teilweise planlose und hektische Offensive der Gastgeber zu bestehen.

Die Verkrampfung und Angst der Gastgeber vor einer Blamage tat wohl ihr Übriges.
Und da war diese Abschlussschwäche…


Der Ball ist drin. Ulrike Heiner erzielt in der 43. Minute das goldene Tor. Eisenberg´s Schlussfrau ist geschlagen. (Foto: Jana Oertel)


Wen wunderte es, dass Eisenberg hier etwas witterte. Ab der 60. Minute spielten sie mit und kamen dadurch zu eigenen Möglichkeiten. Carmen Ostendorf (61.) prüfte das Netzgestänge und Jasmin Mehnert prüfte Karo Heimer auf Tauglichkeit (63., 67.). In dieser Phase war es ein Spiel mit ungewissem Ausgang.

Gera wurde gezwungen, wieder mehr zu tun und die Bemühungen zu verstärken. Die zwischenzeitlich eingewechselte Juliane Kremke versuchte sich mit einem Schuss (70.), Kaule Bludau unter Bedrängnis auch (71.); aber Sophie Lorenz war jetzt endgültig Weltklasse.

Beide Bälle entsorgte sie fachgerecht. Und wer noch Zweifel an ihrer Klasse hatte, den überzeugte sie spätestens in der 75. Spielminute.


Hart umkämpft. Trotz vieler Chancenvorteile gewinnt die SG Gera gegen den Tabellenletzten der Verbandsliga geradeso mit 1:0. (Foto: Jana Oertel)


Marie Preller zog vom linken Strafraum-Eck ab und visierte die lange Ecke an. Aber da war die junge Schlussfrau, kratzte den Ball aus dem Winkel und lenkte ihn zum Pfosten.

Bis zum Schluss waren beide Teams bemüht, noch etwas Zählbares aus diesem Spiel zu gewinnen. Doch passierte in den letzten 15 Minuten nicht mehr allzu viel. Man traf sich im Mittelfeld und verlor hüben wie drüben den Ball und damit auch die Konzentration.

Letzte gefährliche Aktion war eine Herold-Ecke, die einen Eisenberger Kopf fand. Von dort trudelte der Ball nur Zentimeter am Pfosten vorbei.

Mit dieser ganz schwachen Leistung schrammte der Tabellenführer haarscharf an einer Blamage vorbei. Die Dominanz über Ball- und Raumbesitz war nicht zu bemängeln. Vom spielerischen Glanz vergangener Spiele war man aber heute Lichtjahre entfernt. Dementsprechend kurz fiel auch die Einschätzung von Martina Klepsch aus.

„Das einzig Positive heute sind die drei Punkte. Das Spiel müssen wir ganz schnell abhaken und aus den Köpfen heraus bekommen. Gegen Weimar müssen wir uns gehörig steigern, sonst gehen wir dort mit so einer Leistung gnadenlos baden.“


Eisenberg dagegen hat sich mit dieser jungen Mannschaft (im Durchschnitt 20 Jahre) und einer guten taktisch-kämpferischen Leistung mehr als nur einen Sympathiebonus verdient.

SG Gera: Heimer – Heiner, K. Steppe, Friedrich, Seiler, Herold (MK), Werner, Preller, Bludau, Gruschwitz (ab 64. Kremke), Otto (ab 54. S. Steppe)


SG Eisenberg/Hermsdorf:
Lorenz – Günther, Wuttke, Krömer (MK), Boy, Lorber, Bezold (ab76. Schröder), Poch (GK), Kaufmann, Ostendorf (ab 84. Schröter), Mehnert (ab 77. Schlegel)

Schiedsrichter: Robert Seeland (Gera)


Zuschauer:
etwa 30

Tor: 1:0 - Ulrike Heiner (43.)







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