von Uwe Gatzemann
Beim Sommerfest der SG Hermes/Liebschwitz weilte die Schiedsrichterauswahl auf Einladung des SV 1861 Gera-Liebschwitz zu ihrem ersten Freiluftauftritt in diesem Jahr.
Nach dem sich das Who is Who der Auswahl zum letzten Punktspieltag der höheren Ligen lieber in Tanna, Kahla und sogar Sondershausen herumtrieb, trat die Mannschaft nicht in Bestbesetzung und ohne Trainer und Koordinator an. Zum Glück gab es adäquaten Ersatz, denn mit Claudia Barwinski (Koordination der Anreise und des Gesamtauftritts, Anmeldung, Notizen und Bilder) hatten wir eine tolle Team-Koordinatorin an Bord.
Mit dem TSV-Gera-Westvororte II, dem VfL 1990 Gera und der 1. und 2. Mannschaft des Gastgebers waren neben unserer Elf ausschließlich aktive Mannschaften am Start. Und so war für uns von Beginn an klar, dass es hier voraussichtlich nur um Schadensbegrenzung gehen wird. Zumal mit Sebsatian Lenzer und Sascha Ulrich gleich zwei "Neue" das Trikot für uns überstreiften.
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Neuling Sebastian Lenzer stützt das Tor. Aufgrund seiner stattlichen Körergröße wurde er dafür in den ersten fünf Minuten eines jeden Spiels eingeteilt. Oder stützt doch das Tor den Sebastian?(Foto: Claudia Barwinski)
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Letzterer erhielt auch gleich die Ehre, das Kapitänamt zu übernehmen. Erst später dämmerte ihm, dass damit nicht nur ein gerüttet Maß Verantwortung sondern auch eine kleine finanzielle Investition verbunden ist, die spätestens beim nächsten Turnier einzulösen ist.
Bei nur fünf Mannschaften war der Turniermodus "Jeder gegen Jeden" recht klar. Gespielt wurde Kleinfeld, 15 Minuten und in der Stärke 1 zu 5 (!). Somit war Rennerei wieder vorprogrammiert.
Im ersten Spiel trafen wir auf den VfL 1990 Gera. Ein Vorteil für uns, denn schließlich waren drei unserer Spieler vom gleichen Verein, kannten vor allem die Schwächen des Gegners aus dem FF. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Sven Bergt das 1:0 markierte. Dabei blieb es natürlich nicht. Andreas Kirchner und nochmals Sven Bergt ließen uns mit 3:0 davon ziehen.
Hervorzuheben noch das 4:0 von Uwe Gatzemann. Nach klassischem Tunnel in Zeitlupe zog er kurz und trocken ab und vesenkte den Ball im kurzen Eck. Dank der im gesamten Turnierverlauf hervorragenden Abwehrarbeit von Marcus Gerold brannte auch hinten nix an, so dass wir den ersten Sieg verbuchen konnten.
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Macht die Welle! Grenzenloser Jubel über den unverhofften Turniersieg veranlasste die Mannschaft zu einer Geste eigentlich höherklassiger Mannschaften, die echte Erfolge vorzuweisen haben (Foto: Claudia Barwinski)
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Im Zweiten Match trafen wir auf die 2. Mannschaft der SG Hermes/Liebschwitz. Hier kam unser Team nun vor allem spielerisch richtig in die Gänge. Angriff um Angriff rollte auf das gegnerische Tor zu, blieb jedoch entweder an der Strafraumgrenze zwischen vielen Abwehrbeinen stecken oder wurde Beute des später völlig zurecht als besten Torhüter ausgezeichneten Christoph Lindner.
Nach einer schönen Kombination über Marcus Gerold, Sven Bergt und Uwe Gatzemann konnte schließlich Sven Bergt frei am langen Eck stehend zum 1:0 vollenden. Weitere Chancen (besonders Uwe Gatzemann sündigte hier mehrfach!) prägten das weitere Spielgeschehen.
Leider sprang nichts Zählbares mehr heraus, so dass wir uns mit einem 1:0 Sieg begnügen mussten. Spätestens jetzt witterten wir Morgenluft und wollten im Turnier mehr.
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Marcus Gerold (li.) hat den Ball erobert und zieht gen gegnerischen Strafraum. (Foto: Claudia Barwinski)
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Im dritten Spiel trafen wir auf die bis dahin ebenfalls ungeschlagene 1. Mannschaft des Gastgebers. Die Petkovs, Scheels und Scholz´s waren schon ein heftiger Brocken, aber wir wollten gut dagegen halten und uns nicht verstecken. Dies gelang uns auch ganz gut, der Gastgeber ließ und im Angriff ab uns zu Raum und so kamen wir auch zu Chancen.
Dennoch gingen die Hermeser in Führung. Nach einem ungestümen Einsteigen von Sascha Ulrich zeigte der einzige und jederzeit umsichtig amtierende Turnierreferee Ralf Unbehaun völlig zurecht auf dem Punkt. Diese Chance ließen sich die Gastgeber natürlich nicht nehmen - 0:1. Das es lange Zeit dabei blieb, hatten wir unserem Torhüter zu verdanken.
In der Folge versuchten wir nun auf ein Tor zu drängen. Und wir bekamen unsere Chance. Nach einem Ballverlust des Gegners im Mittelfeld schaltete Marcus Gerold am schnellsten, lief mit Sven Bergt (rechts) und Uwe Gatzemann (links) in Überzahl auf das gegenerische Tor zu, ignorierte dann beide besser postierten Mitspieler und hämmerte den Ball unhaltbar ins linke ober Eck - 1:1! So blieb es auch bis zum Schluss.
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Gleich hab ich den Ball: Sascha Ulrich (Mitte) bedrängt seinen Trainer bei den B-Junioren Rene Hein (verdeckt) und nimmt ihm kurz darauf - so wie er es von ihm gelernt hat - den Ball ab. (Foto: Claudia Barwinski)
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Im letzten Spiel gegen die Westvororter Reserve zählte für den Turniergewinn nur ein Sieg. Ganz besonders motiviert ging Sascha Ulrich in die Partie, schließlich durfte er hier seinem Trainer Rene Hein mal zeigen, was´ne Harke ist.....Aber wie das eben so ist: In diesem Spiel lief es von Anfang an nicht so gut.
Wir stürmten und vergaßen dabei ganz das Verteidigen und so kamen die Scheubengrobsdorfer zu einer Reihe von Chancen. Aber wir haben ja einen Klasse Torwart, so war das kein Problem. Dann waren wir dran und zeigten weit mehr Effektivität als der Gegner. Machte der gegnerische Torhüter noch zwei Gelegenheiten zunichte war es dann doch Sven Bergt, der mit seinem 4. Turniertreffer zum 1:0 einschießen konnte.
Das 2. Tor viel für uns optimal erneut mitten in einer Druckphase der Westvororter. Uwe Gatzemann konnte sich rechts bis zur Torlinie durchsetzen, machte noch einen Schlenker nach links, um den Gegner auszutanzen, und schob anschließend den Ball mit der Picke am Torhüter vorbei ins Netz.
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Sven Bergt hat alles fest im Griff. Mit vier Toren gewinnt er trotz jugendlichem Alter (und auch weil der den Ball nur selten auf den Ältesten im Team abspielte) die Torjägerkrone. (Foto: Claudia Barwinski)
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Damit hatten wir unsere Hausaufgaben erledigt, Platz 2 schon sicher. Den Turniersieg jedoch konnten wir aus eigener Kraft nicht mehr schaffen. Die punktgleiche 1. Hermeser Mannschaft brauchte im letzten Spiel nur zu gewinnen und schon war man der Sieger.
Leider hatte man dabei den Kampfgeist der eigenen 2. Mannschaft und den überragend haltenden Christoph Lindner nicht auf der Rechnung. Das 2. Team hatte im ersten Abschnitt des Spiels klarste Chancen, konnte jedoch Keine nutzen. Aber auch das 1. Team ließ Chancen reihenweise aus. So blieb es im vereinsinternen Duell am Ende beim 0:0, was uns zu Jubel und Danksagungen in Richtung 2. Mannschaft veranlasste.
Somit hatten wir am Ende mit einer "Rumpfelf" das Unmögliche erreicht und den Turniersieg geholt. Zudem wurde Sven Bergt nach der festgelegten Torschützenzählung (Alter x gerschossene Tore) bester Torschütze.
Bedanken möchte sich das Team bei Claudia Barwinski, die sich mit typisch weiblichen Multi-Tasking um das gesamte Drumherum kümmerte, damit sich die Spieler voll auf die Matches konzentrieren konnten. Von Ihr sind auch die vielen tollen Bilder (siehe oben und unten). |
